• 01.09.2001 14:36

  • von Fabian Hust

Doppel-Pole-Position für BMW-Williams

In einem dramatischen Schlussspurt holte sich Montoya vor Teamkollege Ralf Schumacher seine zweite Pole Position

(Motorsport-Total.com) - Pünktlich zum Qualifying zeigte sich Spa-Francorchamps einmal mehr von der verregneten Seite und um die Spannung noch zu erhöhen, kam später sogar die Sonne raus, so dass der belgische Ardennenkurs Minute für Minute trockener und damit auch schneller wurde. Dennoch gingen 26 Minuten nach Trainingsbeginn die ersten Piloten auf die Strecke, um eine Sicherheitsrunde zu absolvieren. Mika Häkkinen startete seinen ersten Angriff um 13:32 Uhr, David Coulthard um 13:34 Uhr und Michael Schumacher fuhr um 13:36 Uhr zum ersten Mal aus der Box.

Titel-Bild zur News: Juan-Pablo Montoya

Juan-Pablo Montoya jubelt über seine zweite Pole Position

Das erste Kräftemessen entschied Michael Schumacher mit einem riesigen Vorsprung für sich vor beiden McLaren-Mercedes-Piloten. Doch erst in den letzten Sekunden entschied sich die endgültige Startaufstellung, als die Piloten alle auf Trockenreifen wechselten, um die mittlerweile fast trockene Fahrspur auszunutzen. Zu aller Dramatik musste Nick Heidfeld seinen Sauber auf der Strecke abstellen, der auch in den letzten Minuten dort stand und eine gelbe Flaggenzone verursachte - doch eine Reihe von Piloten fuhr in diesem Sektor Bestzeit, es wird interessant sein zu sehen, ob die Rennleitung Zeiten aus diesem Grund streichen wird.

Am besten kam Juan-Pablo Montoya mit den Bedingungen zurecht, der die Schumacher-Zeit um sensationelle 3.459 Sekunden unterbieten konnte und mit 1:52.072 Minuten auf Pole Position fuhr - die zweite für den Formel-1-Neuling nach Hockenheim. Teamkollege Ralf Schumacher kam mit 0.887 Sekunden Rückstand deutlich abgeschlagen auf den zweiten Platz - und das trotz verbessertem Auto, das seinem kolumbianischen Teamkollegen nicht zur Verfügung stand.

Formel-1-Weltmeister Michael Schumacher hatte auch das Zeug zur Pole Position, verlor dann aber im mittleren Sektor zwei Sekunden und musste sich mit 2.613 Sekunden Rückstand mit dem dritten Platz zufrieden geben - auch in seiner zehnten Qualifikation in Spa reichte es nicht zur ersten Pole Position in Belgien. Teamkollege Rubens Barrichello kam mit 4.044 Sekunden Rückstand auf den fünften Platz.

Sensationell war die Leistung von Heinz-Harald Frentzen, der in seinem zweiten Qualifying im unterlegenen Prost-Acer mit 3.161 Sekunden Rückstand auf den vierten Platz fuhr - sehr zur Freude des Teams, das so jubelte, als habe man ein Rennen gewonnen. Der Mönchengladbacher war rund 4.7 Sekunden schneller als Teamkollege Luciano Burti, der damit das Rennen nur von Platz 18 aus angehen wird.

Eine gute Leistung zeigte Jacques Villeneuve, der ja nicht unbedingt als Regenkönig bekannt ist, aber dennoch mit 4.966 Sekunden Rückstand auf den sechsten Platz kam, Teamkollege Olivier Panis wurde mit 6.766 Sekunden Rückstand als Elfter geführt.

Hinter Villeneuve auf Rang sieben kam Mika Häkkinen mit 4.971 Sekunden Rückstand. Teamkollege David Coulthard hat von den Vizeweltmeister-Kandidaten die schlechteste Ausgangsposition, er wird das Rennen morgen von Startplatz neun aus angehen müssen. Nach 10 Runden hatte der Schotte 5.936 Sekunden Rückstand auf die Bestzeit von Montoya.

Erneut stark unterwegs war Giancarlo Fisichella im Benetton-Renault, der mit 5.596 Sekunden Rückstand auf den achten Platz kam, Teamkollege Jenson Button folgte auf Platz 15 mit 7.515 Sekunden Rückstand. Rang 10 belegte Pedro de la Rosa im Jaguar, Teamkollege Eddie Irvine kam mit 7.617 Sekunden Rückstand auf den 17. Platz - der Ire drehte lediglich neun der erlaubten 12 Runden.

Für das Sauber-Team sprang heute kein Platz in der Top 10 heraus, Kimi Räikkönen wurde mit 6.978 Sekunden Rückstand Zwölfter, Nick Heidfeld belegt nach seinem frühen Ausscheiden wegen technischer Probleme nach neun gefahrenen Runden mit 7.230 Sekunden Rückstand Platz 14.

Bei Jordan-Honda war Regenkünstler Jean Alesi als 13. der Schnellste, Teamkollege Jarno Trulli, der im vergangenen Jahr noch auf Startplatz 2 stand, musste sich mit Rang 16 zufrieden geben. Der Jordan-Neuzugang konnte unter diesen Bedingungen den überlicherweise bärenstarken Teamkollegen erstmals bezwingen.

Außerhalb der 107-Prozent-Zeit von 1:59.917 Minuten und damit eigentlich nicht qualifiziert rangierten Jos Verstappen im Arrows, Fernando Alonso im Minardi sowie deren Teamkollegen Enrique Bernoldi und Tarso Marques, die zwischen 9.967 und 12.132 Sekunden Rückstand auf die Spitze hatten. Die Rennleitung dürfte aber angesichts der schwierigen Bedingungen Gnade walten lassen.