Nachtanken bleibt weiter erlaubt
Auch nach dem Feuerunfall beim Boxenstopp von Michael Schumacher in Österreich wird das Nachtanken weiter erlaubt bleiben
(Motorsport-Total.com) - Der Feuerunfall beim Boxenstopp von Michael Schumacher im Großen Preis von Österreich rief wieder die Kritiker des Nachtankens auf den Plan, da sie die Gefährlichkeit durch den Unfall belegt sahen. Die FIA jedoch sieht die Sicherheit der Fahrer und Mechaniker nicht in Gefahr. Alle Sicherheitssysteme hätten in Österreich gut funktioniert, sodass sich nur wenig Benzin entzünden konnte.

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Auch in Zukunft wird in der Formel 1 nachgetankt werden können
"Mit dem Nachtanken geht es weiter wie bisher ? wir haben bei diesem Vorfall nichts gesehen, was uns zweifeln lassen könnte", sagte ein Sprecher FIA gegenüber der 'BBC'. In der Tat sah der Zwischenfall schlimmer aus, als er tatsächlich war. Weder aus dem Tankschlauch noch aus dem Auto entwich weiteres Benzin, welches das Feuer hätte weiter anschüren können.
Lieber ein Feuer in der Boxengasse, als auf der Strecke
"Nach dem Feuer bei Verstappen (in Hockenheim 1994; Anm. d. Red.) wurde der Tankschlauch so verändert, dass er nun ein ausfallssicheres Schließsystem hat, was beim jetzigen Vorfall gut funktionierte und einen großen Brand verhinderte", erklärte FIA-Präsident Max Mosley der 'BBC'.
"Wir möchten jetzt von Ferrari nur wissen, woher genau die Benzinrückstände kamen, und wie sie sich entzünden konnten", so der Brite weiter. "Wenn schon ein Feuer ausbricht, dann lieber in der Boxengasse, wo man effizient und geübt darauf reagieren kann, als irgendwo auf der Strecke."
Ferraris Technischer Direktor Ross Brawn hält das Nachtanken für die ungefährlichere Variante: "Wenn die Autos mit 220 Liter Sprit rumfahren, ist das bestimmt gefährlicher." Patrick Head, Technikchef bei Williams, stimmte dem in einem Radio-Interview mit 'BBC Five Live' nicht zu.
Das Problem von Österreich trat zuvor nie auf
"Ob man nun 80 oder 220 Liter im Tank hat ? es ist beides gleich gefährlich", so Head. "Ich würde sogar sagen, dass es gefährlicher ist, wenn Autos, die sich im Zweikampf befinden, in die Boxengasse hineinfahren oder sie verlassen. Es gibt einfach eine Wahrscheinlichkeit, dass sie kollidieren werden."
Auch wenn es in der Vergangenheit schon öfters Probleme mit den Tankanlagen der französischen Firma Intertechnique gab, so trat dieses spezielle Problem zum ersten Mal auf: "Wir haben bisher nicht das Problem gehabt, dass sich Benzin im Tankstutzen sammelte. Was auch immer schief lief, es wird uns gesagt werden. Sollten wir daraufhin etwas ändern müssen, so werden wir dies tun."

