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Motorenhomologation: Was planen die Mercedes-Gegner?

Mercedes droht im Streit um eine Lockerung der aktuell gültigen Entwicklungsvorschriften beim Antriebsstrang weiterer Gegenwind

(Motorsport-Total.com) - Im nun schon über Monate gehenden Streit um eine Lockerung der Motoreneinfrierung wird es wohl so schnell zu keiner Einigung kommen. Am Rande des Grand Prix der USA in Austin zeigte sich Klassenprimus Mercedes erstmals kompromissbereit, die aktuell per Reglement festgesetzte Homologation zu lockern, soll heißen, den Antriebsherstellern für die Saison 2015 mehr Entwicklungsspielraum zu geben.

Toto Wolff

Toto Wolff und Mercedes droht nicht nur Gegenwind von Renault und Ferrari, ... Zoom

Bei Ferrari allerdings traut man dem Mercedes-Braten noch nicht so recht. Derzeit sieht das Reglement vor, dass in der Winterpause 48 Prozent der Antriebseinheit geändert werden dürfen. Dies reicht den Mercedes-Gegnern Renault und Ferrari aber nicht. Sie fürchten, unter diesen Rahmenbedingungen auch in der kommenden Saison klar hinter Mercedes zurückzuliegen. Zu groß ist der Vorsprung, den der Antriebsstrang aus Brixworth derzeit auf die aus Viry-Chatillon und Maranello besitzt.

Fakt ist: Im Lager der Mercedes-Konkurrenz ist die Sorge groß. "Die beiden haben so große Fehler bei ihrem Antriebskonzept gemacht, dass 48 Prozent nicht ausreichen, um auf den Stand von Mercedes zu kommen", zitiert 'auto motor und sport' einen nicht näher genannten Entwicklungspartner von Renault und Ferrari. Demnach wollen die Franzosen und die Italiener nun erwirken, dass bis Mitte 2015 bis zu 67 Prozent der Antriebseinheit geändert werden dürfen.

Honda

... sondern auch von Formel-1-Rückkehrer Honda, die ab 2015 McLaren beliefern Zoom

Was Rückkehrer Honda betrifft, so ist angesichts deren Erfahrungsrückstands beim V6-Turbo fest davon auszugehen, dass sich die Japaner im Zweifelsfall eher der Renault-/Ferrari-Linie als jener von Mercedes anschließen. Doch damit nicht genug des Gegenwinds für Mercedes. Für die übernächste Saison, 2016, drohen die Mercedes-Gegner laut 'auto motor und sport' sogar damit, für eine komplett freie Motorenentwicklung zu stimmen.

Am Rande des Brasilien-Grand-Prix soll zunächst einmal das von Mercedes am Austin-Wochenende angebotene Entgegenkommen besprochen werden. Das letzte Wort ist in Sachen Motorenhomologation jedenfalls noch lange nicht gesprochen...