• 20.01.2003 09:50

Mosley: Das Damoklesschwert hing über der Formel 1

FIA-Präsident Max Mosley ist überzeugt, dass ohne die Rettungsmaßnahmen die Formel 1 ernsthaft in Gefahr gewesen wäre

(Motorsport-Total.com) - Bisher konnten sich die Teams noch nicht darauf einigen, ob man nun schon in dieser Saison die elektronischen Fahrhilfen ausbauen möchte oder nicht, am heutigen Montag wird man sich aus diesem Grund erneut zusammensetzen. Nach Aussage von FIA-Präsident Max Mosley ist vor allem McLaren-Teamchef Ron Dennis wenig begeistert von der elektronischen Abrüstung: "Ron Dennis sagte, dass er so viel zu sagen hat, dass er gar nichts sagen möchte, aber am Ende waren sich alle einig, dass etwas getan werden muss", so der Brite in einem Interview mit dem 'BBC Radio Five Live'.

Titel-Bild zur News: Enthüllung des A23 in Melbourne

Ein Horrorszenario wie beim Arrows-Team soll sich 2003 nicht wiederholen

"Wenn man weiß, wer jedes Rennen gewinnen wird, weil die Autos so zuverlässig sind, dann wird es langweilig", fährt der Präsident des Automobilweltverbandes fort und meint in diesem Zusammenhang vor allem Ferrari, wo Michael Schumacher seit anderthalb Jahren immer ins Ziel gekommen ist. "Wenn man einige der elektronischen Fahrhilfen abschafft, dann eliminiert man etwas Unsicherheit. Aber am Ende wird das beste Team gewinnen, wir bestrafen also nicht eine gute Leistung."

Mosley ist überzeugt, dass über der Formel 1 bereits das Damoklesschwer hing: "Mittel- bis langfristig wäre die Formel 1 zusammengebrochen. Ein oder zwei der unabhängigen Teams hätten vielleicht zusperren müssen. Die größeren Teams wären möglicherweise nicht in der Lage gewesen, ein drittes Auto einzusetzen und hätten vielleicht ebenfalls aufgehört. Hätten wir alles so gelassen, wie es ist, dann hätten wir in einen Teufelskreislauf hineingeraten können."

Wie mittlerweile durchgesickert ist, musste man bereits dem Jordan- und Minardi-Team Geld zukommen lassen, damit diese die kommende Saison überhaupt überstehen können. Doch Formel-1-Boss Bernie Ecclestone hat auch den anderen Teams geholfen: "Die Teams mussten gemeinsam mit Bernie zur einer finanziellen Lösung kommen, die die Zukunft aller zehn Teams in der Meisterschaft sichert, was für alle von Bedeutung war", so BAR-Teamchef David Richards gegenüber dem Fachmagazin 'Autosport'.

"Es gibt nun keine Unsicherheit mehr bei einem der Teams und vom Start bis zum Ende der Saison werden 20 Autos in der Startaufstellung stehen", versichert der Brite. Offenbar hat Ecclestone den Teams mehr finanzielle Zusicherungen gemacht, um zu vermeiden, dass wie im vergangenen Jahr einem Team wie Arrows plötzlich das Geld ausgeht und der Rennstall nicht mehr an denn Start gehen kann. Wie die Regelung im Einzelnen aussieht, wird man nicht verraten: "Es gibt eine Geheimhaltungsvereinbarung zwischen Bernie Ecclestone und den Teams."