FIA will 1 Millionen Euro "Kopfgeld" zahlen
Wer der FIA Hinweise auf Schummler in der Formel 1 gibt, der soll im Erfolgsfall 1 Millionen Euro "Kopfgeld" von der FIA erhalten
(Motorsport-Total.com) - Um das geplante Verbot der elektronischen Fahrhilfen zu kontrollieren, will der Automobilweltverband FIA nicht nur auf eigene Kontrolleure setzen, sondern gezielt auch andere Teams und Experten dazu animieren, ein wachsames Auge auf die Rennwagen zu haben. Die FIA bestätigte gegenüber der Nachrichtenagentur 'Reuters', dass man ein "Kopfgeld" zahlen möchte.

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Die FIA will nicht nur auf ihre eigenen Mitarbeiter vertrauen...
"Zusätzlich zu unseren eigenen Kontrollen ziehen wir auch in Betracht, eine Belohnung von 1 Millionen Euro für den Empfang von Hinweisen zu zahlen, die zur Schuldigsprechung eines Teams führen, illegal gehandelt zu haben. Die FIA hat bereits klar gemacht, dass mit einer Null-Toleranz-Grenze gearbeitet werden wird", so ein FIA-Insider. "Wir haben ferner vor, sehr empfindliche Strafen für alle Teams auszusprechen, bei denen wir herausfinden, dass sie illegale Systeme einsetzen."
Vermutlich wird man die Fahrhilfen wie die Traktionskontrolle erst in der Saison 2004 verbieten, da sich die Teams nicht in der Lage sehen, die Systeme kurzfristig bis zur Saison 2003 auszubauen. Doch die FIA hat ihre Zweifel: "Wir werden mehr und mehr misstrauisch angesichts der Unfähigkeit der Teams, die Launch-control und andere Fahrhilfen für die Saison 2003 abzuschalten."
Dass der Verdacht der FIA scheinbar nicht ganz unbegründet ist, bewies das BAR-Honda-Team, das am Mittwoch bei Testfahrten nach Informationen der 'Sun' und der 'Gazzetta dello Sport' schon einmal die Traktionskontrolle ausschaltete: "BAR schaltete sie aus und es ging alles relativ einfach. Das andere Team hat ebenfalls gezeigt, dass es ohne Probleme möglich ist, sie vor Melbourne abzuschalten", so der FIA-Insider.
Bei der angeblich langen und zum Teil auch hitzigen Sitzung der Technischen Arbeitsgruppe der Formel 1 am Freitag mit dem technischen Delegierten der FIA, Charlie Whiting, konnte keine Einigung erzielt werden. Einige Teams bestehen strikt auf die Beibehaltung der Fahrhilfen ? allen voran vermutlich McLaren-Mercedes - andere hingegen wollen diese sofort abgeschaltet wissen, vermutlich die kleinen Teams wie Minardi und Jordan, die viel Geld sparen würden.

