• 25.06.2010 10:52

  • von Christian Nimmervoll & Armin Gastl

Montréal abgehakt: Kubicas halbe Entschuldigung

Adrian Sutil wundert sich immer noch über Robert Kubicas Harakiri-Aktion in Montréal, ist dem Renault-Piloten aber nicht mehr böse

(Motorsport-Total.com) - Zwischen Adrian Sutil und Robert Kubica kam es vor zwei Wochen im Rennen in Montréal zu einer echten Schrecksekunde: Sutil ging erst auf der Gegengeraden am Renault vorbei, doch Kubica scherte wieder nach innen aus, quetschte sich mit der Brechstange vor den Force India - und bog dann anstatt in die Zielschikane in die Boxengasse ab!

Titel-Bild zur News: Adrian Sutil

Adrian Sutil wurde trotz der Berührung mit Robert Kubica noch Zehnter

"Ein gefährliches Manöver", findet 'Motorsport-Total.com'-Experte Marc Surer, aber Kubica konnte den Zwischenfall in Montréal halbwegs plausibel erklären: "Ich wollte an die Box fahren, um Reifen zu wechseln. Leider war er auf der Linie, die in die Box führt, also gab ich nach und ließ mich hinter ihn fallen, aber dann bremste er früher als üblich und ich musste ausweichen - gerade in dem Moment, als ich nach links ziehen wollte, um an die Box zu fahren!"#w1#

"Um einen Unfall zu vermeiden, musste ich dieses Manöver machen, sonst wäre ich voll in ihn reingefahren", verteidigte sich der Pole unmittelbar nach dem Rennen. Sutil aber versteht diese Argumentation nach wie vor nicht: "Ich weiß nicht, warum er das gemacht hat. Er hat mich plötzlich zurücküberholt, ging dann aber an die Boxen. Als er aus dem Windschatten zog, schlitzte er meinen rechten Hinterreifen auf. Ich musste eine ganze Runde mit dem Platten fahren."

"Es war gefährlich und es bestand kein Anlass für ein solches Manöver", kritisiert der Deutsche. "Ich hatte ihn ja gerade erst überholt - wenn überhaupt, dann war mein Bremspunkt also später als sonst. Er hat gesagt, dass ich früher gebremst habe, aber wir können anhand der Daten beweisen, dass das nicht stimmt. Wenn man an die Box fährt, bremst man ungefähr 50 Meter später. Vielleicht ist das die Erklärung, aber es war ein sehr merkwürdiger Zwischenfall."

"Niemand hat das verstanden, der es im TV gesehen hat", grinst Sutil und fühlt sich offensichtlich im Recht. Auch ist er Kubica nicht mehr böse, denn der Renault-Pilot sei nach dem Rennen zu ihm gekommen: "Wir haben uns darüber unterhalten, aber man kann es eh nicht mehr ändern. Er hat sich bei mir entschuldigt und damit ist das abgehakt - auch wenn er ebenfalls gesagt hat, dass ich zu früh gebremst habe. Es war also nur eine halbe Entschuldigung..."