• 13.06.2010 22:39

"Härteste WM-Punkte überhaupt" für Kubica

Robert Kubica holte als Siebter im Großen Preis von Kanada erneut WM-Zähler für das Renault-Team, Teamkollege Vitaly Petrov wurde auf Platz 17 gewertet

(Motorsport-Total.com) - Der Große Preis von Kanada war für das Renault-Team turbulent. Vitaly Petrov legte einen Frühstart hin und kollidierte dann auch noch, was einen Ausritt in die Wiese zufolge hatte. Teamkollege Robert Kubica fuhr ein starkes Rennen und wurde Siebter. Für sein Manöver an Adrian Sutil, also er bei der Zufahrt in Richtung Boxenstopp gefährlich überholte, wurde der Pole nur verwarnt.

Titel-Bild zur News: Robert Kubica

Robert Kubica musste für die WM-Punkte im Rennen hart arbeiten

"Diese sechs Punkte für Platz sieben waren die am härtesten erkämpften Zähler des Jahres", so Kubica. "Wir hatten uns ausgerechnet, dass wir durch den Start auf harten Reifen im Rennen einen Vorteil haben müssten, aber das ging nicht auf. Im ersten Stint bauten meine Reifen extrem ab, deshalb musste ich sehr früh an die Box. Im zweiten Stint verabschiedeten sich die Hinterreifen wieder sehr schnell."#w1#

"Immerhin war es ein sehr abwechslungsreiches Rennen: Ich kämpfte nach meinem ersten Reifenwechsel sehr intensiv mit Michael Schumacher, dann bis zu meinem zweiten Halt mit Adrian Sutil. Wir fuhren in der Runde vor meinem Boxenstopp Seite an Seite in die letzte Kurve. Ich war rechts, deshalb ging ich vom Gas und ließ mich hinter ihn zurückfallen, um in die Box zu fahren. Sutil aber bremste sehr früh und sehr hart, sodass ich einen weiten Bogen fahren musste, um ihm auszuweichen."

"Gegen Rennende fuhr ich einen kurzen Stint auf den weichen Reifen und konnte die Lücke zu Nico Rosberg schließen. Ich holte zwar schnell auf, aber die Zeit reichte nicht mehr für einen Angriff. Das Rennen lief zwar nicht optimal, aber ich glaube, wir dürfen zuversichtlich nach Valencia schauen: Die Strecke müsste unserem Auto liegen, und wir haben weitere Entwicklungsteile in der Pipeline, die uns nochmals schneller machen sollten."

"Mein Rennen war bei meinem Dreher gelaufen", so Petrov. "Ich versuchte einen Gegner außen zu überholen, als ich aufs Gras geriet und das Auto außer Kontrolle verlor. Der Zwischenfall warf mich auf den letzten Platz zurück. Glücklicherweise beschädigte ich bei dem Ausritt nur den Frontflügel, der beim Stopp gewechselt werden konnte."

"Dann fiel ich durch die Durchfahrtsstrafen endgültig zurück. Für mich also kein Grand Prix, an den ich mich gerne zurückerinnern werde - aber auch aus diesem Rennen kann ich wieder etwas lernen, denn ich bin ins Ziel gekommen und habe eine anspruchsvolle neue Strecke kennengelernt."

Eric Boullier, Teamchef: "Dieses Rennen stellte das Team in Sachen Strategie und Reifenmanagement vor schwierige Aufgaben. Robert gelang eine gute erste Runde - er gewann einige Positionen, litt dann aber mit den ersten beiden Reifensätzen unter starkem Verschleiß. Dadurch zog Nico Rosberg an ihm vorbei. Seine sechs WM-Punkte sind hart erkämpft."

"Zu Vitaly gibt es nicht viel zu sagen - er leistet sich einen Fehlstart, hatte den Dreher im Zweikampf und wurde für beides mit je einer Durchfahrtsstrafe belegt. Wir änderten seine Strategie und hofften auf eine Safety-Car-Phase. Doch ausgerechnet diesmal gab es in Montreal keine."

"Wir haben hier sicher nicht unser bestes Rennwochenende gezeigt, aber in der WM-Wertung nicht sehr viel Boden auf Mercedes eingebüßt. Zudem war unsere Grundschnelligkeit im Qualifying sehr gut. Wir hoffen, dass wir uns in Valencia stark zurückmelden."

Alan Permane, Leitender Renningenieur: "Dieses Rennen stand ganz im Zeichen des Reifenverschleißes. Wir hatten darauf gesetzt, dass unsere Wahl der harten Reifen im Qualifying sich im Rennen auszahlen würde."


Fotos: Renault, Großer Preis von Kanada, Sonntag


"Doch heute wiesen die härteren Pneus in den ersten beiden Stints einen viel höheren Verschleiß auf als erwartet. Das kostete uns im Duell mit Nico Rosberg einen Platz - obwohl wir fast das ganze Rennen vor ihm lagen. Vitaly erlebte einen lehrreichen Nachmittag, nachdem er für seine beiden frühen Fehler jeweils eine Drive-through-Strafe kassierte."

"Es ist zwar ärgerlich, dass wir nicht das Maximum aus den Möglichkeiten unseres Autos gemacht haben, aber Valencia, die nächste Grand Prix-Strecke, müssten uns deutlich mehr entgegenkommen. Außerdem haben wir ein paar gute Entwicklungen in petto."

Rémi Taffin, Einsatzleiter Motoren: "Ein schwieriger Nachmittag. Wir waren ziemlich optimistisch, nachdem Robert nach dem Start gleich ein paar Plätze gutmachte. Aber dann konnte er in den ersten beiden Stints nicht das erwartete Tempo zeigen, was uns letztlich eine bessere Platzierung kostete."

"Aber er wurde von Startplatz acht aus noch Siebter, also dürfen wir nicht zu enttäuscht sein. Aus Motorensicht erlebten wir ein problemfreies Rennwochenende und konnten mit der Leistung ans Limit gehen. Wir müssen jetzt so weiterarbeiten wie wir das Jahr begonnen haben, denn wir wissen, dass wir den richtigen Kurs eingeschlagen haben."