• 17.06.2004 22:42

Montoya: "Wir sollten ziemlich stark sein"

Der Kolumbianer über die Disqualifikation in Montreal, die Chancen in der weiteren Saison und die Entwicklungsarbeit bei BMW-Williams

(Motorsport-Total.com) - Frage: "Könnt ihr die Leistung von Montreal hier reproduzieren?"
Juan-Pablo Montoya: "Ich denke, dass wir hier ziemlich stark sein sollten. In all den Jahren waren wir hier sehr stark. Das Auto scheint mit wenig Abtrieb konkurrenzfähig zu sein. Wir werden es sehen. Montreal kam dem Auto noch mehr entgegen ist, weil es dort sehr holperig ist."

Titel-Bild zur News: Juan-Pablo Montoya (BMW-Williams)

Juan-Pablo Montoya hofft auf die bald kommenden Aerodynamikretuschen

Frage: "Was denkst du über die grundlegenden Änderungen am Auto. Braucht ihr diese?"
Montoya: "Ja, die brauchen wir wirklich. Es gab in diesem Jahr noch keine großen Verbesserungen. Wir sind etwas zurückgefallen. Das heißt aber nicht, dass das Team nichts Neues sucht, um schneller zu werden. Es ist einfach so, dass sie bisher nichts finden konnten, aber sie versuchen es."#w1#

Frage: "Aber die Entwicklung geht weiter?"
Montoya: "Ja, die hört nie auf."

Frage: "Hat das Auto Eigenschaften, die du nicht magst? Zu wenig Stabilität zum Beispiel."
Montoya: "Jedes Auto hat seine Probleme, und mit einigen kommt man einfacher zurecht als mit anderen. Wir haben viel am Auto gearbeitet, um diese Probleme zu verbessern. Wir haben vor Montreal getestet, ich habe viel in Silverstone und Ralf in Monza gearbeitet. Es scheint, als ob sich das ausgezahlt hätte."

Frage: "Was genau sind die Probleme am Auto. Kannst du da etwas mehr ins Detail gehen?
Montoya: "Es geht einfach um die Balance, darum, das Auto komfortabel fahren zu können. Das Auto hat kein spezielles Problem, das das Fahren unangenehm machen würde. Details werde ich nicht verraten, aber manchmal ist das Auto schwer zu fahren und manchmal leicht. Aber es geht auch nicht darum, ob es leicht oder schwer zu fahren ist, sondern ob es schnell ist oder nicht."

Frage: "Ein spezifisches Problem gibt es nicht?"
Montoya: "Nein."

Frage: "Habt ihr in Indianapolis dennoch Siegchancen?"
Montoya: "Wenn wir wüssten, ob wir gewinnen würden oder nicht, dann würden wir gar nicht erst hierher kommen. Es ist ein Rennen, und ich weiß nicht, wo wir stehen. Und egal, ob wir nun einen guten oder schlechten Stand haben, wir müssen sicherstellen, dass wir mit dem vorhandenen Material den bestmöglichen Job machen. Wenn das Auto dann schnell genug, dann werden wie auch versuchen zu gewinnen."

Frage: "Wie schätzt du deine bisherige Saison ein, und bei welchem der verbleibenden zehn Rennen rechnest du dir die größten Chancen aus?"
Montoya: "Es ist schwer zu sagen, welches Rennen gut oder schlecht für uns sein wird. Im Moment ist Indianapolis gut für uns, zumindest theoretisch. Kanada war ein gutes Rennen, auch Monza sollte gut sein. Aber ich weiß es nicht, das muss man abwarten. Wir haben ein neues Aerodynamikpaket. Wenn es gut ist, dann könnte es in Silverstone oder Magny-Cours eingesetzt werden und zum Erfolg führen. Es kommt darauf an, wie gut das Auto dann ist. Das Team schafft es nicht alleine, die Fahrer auch nicht. Man muss also mit dem Team zusammen arbeiten, in guten wie in schlechten Zeiten. Was letzte Woche passierte, war sicher ein Fehler, aber wenn man abfliegt, dann ist das auch ein Fehler. Das Team macht einen fertig, wenn man einen Fehler macht. Man macht das ja nicht mit Absicht, und das Team auch nicht. Das ist Racing."