• 17.06.2004 12:57

  • von Fabian Hust

Surtees: Kritik an Williams und Jaguar

Ex-Formel-1-Weltmeister John Surtees kritisiert das Williams-Team wegen der Disqualifikation in Montreal

(Motorsport-Total.com) - Mit Spannung hat der ehemalige Formel-1-Weltmeister John Surtees auch den Großen Preis von Kanada in Montreal verfolgt und sich vor allem über die erstarkten BMW-Williams gefreut: "Das war eine angenehme Überraschung, denn obwohl ich zu den heftigsten Kritikern von Ralf Schumacher zähle, war es schön zu sehen, dass ein talentierter Fahrer damit begann, mit Köpfchen zu fahren. Montoya stand an diesem Wochenende im Schatten von Ralf. Und es war auch angenehm, zu sehen, dass BMW-Williams offenbar anfängt, die Dinge auf die Reihe zu bekommen", so der Brite auf der 'Vodafone Racing'-Internet-Seite.

Titel-Bild zur News: Christian Klien

In Surtees Augen hat Christian Klien bei Jaguar nichts zu suchen

"Es war natürlich nicht gerade nützlich, dass beide Williams disqualifiziert wurden - ich empfand das als geradezu alarmierend", kritisiert der 70-Jährige. "Habe ich nicht nach dem Grand Prix von Spanien daran erinnert, dass die Brems-Belüftungen für einen Verlust an Speed verantwortlich waren? Hier kosteten die Brems-Belüftungen die beiden besten Platzierungen des Jahres. Williams ist doch lange genug dabei, um zu wissen, dass es die Aufmerksamkeit ist, die man kleinen Details widmet, die Resultate bringt. Die müssen sich selbst einige ernste Fragen stellen."#w1#

Kritische Worte verliert der sechsfache Grand-Prix-Sieger auch über das Jaguar-Team: "Obwohl Christian Kliens Performance ein wenig besser war, bin ich unverändert der Überzeugung, dass sie alles falsch gemacht haben. Der Junge hätte seinen wahren Wert zuvor irgendwo anders beweisen müssen, bevor ihn ein bedeutender Hersteller wie Jaguar unter Vertrag nimmt. In Kanada war es so, dass er - wann immer er auf dem TV-Bild zu sehen war - in den einen oder anderen Zwischenfall verwickelt war. Auf einer schnellen Rennstrecke braucht man das wirklich nicht."

Lob hingegen verteilte John Surtees an Jordan-Testfahrer Timo Glock, der beim Kanada-Grand-Prix kurzfristig für Giorgio Pantano hatte einspringen müssen: "Timo Glock muss ausgesprochen happy sein, weil er bei seinem ersten Grand Prix Punkte holte - zwei Runden Rückstand hin oder her. Timo Glock wurde als Folge der Jordan-Politik ins kalte Wasser geworfen. Immerhin: Er blieb auf der Piste und blamierte sich keineswegs."

Ein Star der Zukunft ist für den ehemaligen Rennfahrer Anthony Davidson: "Mit großem Interesse werde ich verfolgen, wie Anthony Davidson am Steuer des Testautos von BAR-Honda abschneidet. Es war Pech, dass er in Kanada abflog. Aber zuvor hatte er auf einer weiteren ihm unbekannten Piste bewiesen, wie schnell und absolut wettbewerbsfähig er ist. Er verdient einen Platz in einem guten Team."