Klien fühlt sich im Jaguar immer wohler

Nach einem enttäuschenden Saisonauftakt bekommt Christian Klien die Formel 1 langsam immer besser in den Griff

(Motorsport-Total.com) - Trotz überaus mäßiger Leistungen zu Saisonbeginn bekam Jaguar-Rookie Christian Klien erstaunlich gute Presse. Nun, wo seine Schonfrist abzulaufen droht, scheint er die Formel 1 in den Griff zu bekommen. Eine Aufwärtstendenz war zuletzt nicht mehr zu übersehen.

Titel-Bild zur News: Christian Klien

In Kanada zerstörte diese Kollision Kliens bis dahin gute Leistung

In Kanada gewann Klien nach Bahrain sein zweites Qualifying-Duell gegen den weit höher eingeschätzten Teamkollegen Mark Webber. Letzterer leistete sich auf seiner schnellen Runde zwar einen massiven Fahrfehler, doch bereits vor dem Ausrutscher in der Haarnadel hatte Webber bei der zweiten Zwischenzeit knapp 0,3 Sekunden Rückstand auf seinen immer mutiger werdenden österreichischen Teamkollegen.#w1#

Anlaufschwierigkeiten immer weniger spürbar

Auch Klien selbst spürt, dass er - genau wie letztes Jahr in der Formel 3 - langsam die Akklimatisierungsphase überstanden hat und beginnen kann, nach Höherem zu greifen: "Ich bin froh, dass es schon diese Woche weitergeht", sagte er im Vorfeld des US-Grand-Prix. "Hoffentlich habe ich endlich auch einmal die nötige Portion Glück für ein gutes Ergebnis. Es sollte wirklich nur noch eine Frage der Zeit sein."

Bei den bisherigen Saisonrennen hat sich gezeigt, dass Klien immer nur dann zu Höchstform auflaufen kann, wenn die Freien Trainings frei von Zwischenfällen verlaufen. Aufgrund des neuen Reglements kann am Freitag und Samstag nicht mehr unbegrenzt gefahren werden, weil auf die Motoren Rücksicht genommen werden muss, was den Neulingen, die ja viele Strecken erst lernen müssen, natürlich nicht entgegen kommt.

"Der Jaguar und ich werden zu einer Einheit"

Trotzdem steigt beim von 'Red Bull' unterstützten Formel-1-Österreicher das Selbstvertrauen: "Ich hatte in Montreal erstmals so richtig das Gefühl, dass der Jaguar und ich zu einer Einheit werden. Änderungen haben sofort funktioniert und wir haben uns immer in die richtige Richtung entwickelt. Auch die Zeiten im letzten Stint in Kanada waren sehr vielversprechend, obwohl du als dreifach überrundeter Pilot ständig blaue Flaggen gezeigt bekommst."

Von der Papierform her dürfte der 'Indianapolis Motor Speedway', auf dem ab Freitag gefahren wird, dem Jaguar-Paket nicht unbedingt liegen, dafür hat aber Klien - wie schon in Montreal - den Vorteil, dass dort nicht getestet werden kann, der Erfahrungsvorsprung der anderen Piloten also nicht so eklatant ist wie auf den meisten Kursen in Europa. Insgeheim spekuliert er daher in den USA mit den ersten Punkten seiner Formel-1-Karriere.