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Montoya: "Ich habe mich wirklich schlecht gefühlt"
Montoya über Gerüchte um seine Position, die Beförderung von Sam Michael und den Unfall zwischen ihm und Schumacher
(Motorsport-Total.com) - Frage: "BMW-Williams hat dieses Rennen im letzten Jahr gewonnen. Wie stehen die Chancen, dass euch dies wieder gelingt?"
Juan-Pablo Montoya: "Ich denke, dass die Situation ein wenig anders ist als im letzten Jahr. Wir sind in einer etwas schwierigeren Ausgangslage. Im letzten Jahr hatten wir an diesem Punkt schon ein wirklich starkes Auto. Ich glaube, dass wir ein wenig Glück hatten, dass wir hier letztes Jahr gewinnen konnten, denn ich kann mich daran erinnern, dass Kimi derjenige war, der das Rennen anführte. Aber manchmal muss man eben ein wenig Glück haben, manchmal muss man der schnellste Kerl dort draußen sein, um zu gewinnen. Wir werden wie an jedem Wochenende wie immer alles probieren, um zumindest sicher zu stellen, dass wir das schnellste Michelin-Team sind."

© xpb.cc
Juan-Pablo und Conny Montoya bei ihrer Ankunft am Nürburgring
Frage: "Nach Monaco warst du glaube ich in Bulgarien. Das ist ganz schön viel Arbeit..."
Montoya: "Ja, ich bin am Dienstag für einen 'Allianz'-Tag nach Bulgarien gegangen, sie riefen dort eine Fahrsicherheits-Kampagne ins Leben."#w1#
Frage: "Fühlst du dich für dieses Rennen gut erholt?"
Montoya: "Ja, alles in Ordnung."
Montoya dementiert Gerüchte
Frage: "Es geht auch das Gerücht um, dass du bei Williams bleibst oder nicht zu McLaren gehst. Kannst du das klarstellen?"
Montoya: "Ja, irgendjemand kam auf mich zu und sagte zu mir 'Ah, du gehst zu BAR!'. Und ich antwortete so was wie 'Wirklich?'. Nein. Ich habe mich zu 100 Prozent dazu verpflichtet, zu McLaren zu gehen und ich freue mich wirklich darauf."
Frage: "Ihre momentan Form bereitet dir also keine Sorgen?"
Montoya: "Ich fahre das Auto nicht, also mache ich mir keine allzu großen Sorgen. Das ist die Wahrheit. Ich weiß, dass sie mit dem neuen Auto ziemlich früh rauskommen werden. Hoffentlich ist es konkurrenzfähiger und ich bin mir sicher, dass sie gerüstet sein werden, wenn ich dort hin gehe. Selbst wenn sie dies nicht sein sollten, dann müssen wir eben zusammenarbeiten, um in der Lage zu sein, zu gewinnen. Ich bin im Moment bei Williams und wir haben doch ebenfalls kein konkurrenzfähiges Auto, oder?"
Der "Tunnel-Crash" aus der Sicht von Montoya
Frage: "Kannst du uns deine Version des Unfalls in Monaco mitteilen?"
Montoya: "Wir haben die Reifen aufgewärmt, er schaltete durch die Gänge, ich schaltete durch die Gänge, er bremste hart, um die Bremsen aufzuwärmen und ich bremste so hart wie ich nur konnte, um den Aufprall zu verhindern. Er verfolgte das Safety Car und versuchte meiner Meinung nach, keine Trümmerteile von Alonsos Zwischenfall mit Ralf zu überfahren und ich war neben ihm. Ich war direkt an der Mauer und ich glaube, dass er nicht erwartete hatte, dass ich dort sein würde, um ihm auszuweichen. Sein Hinterrad ging über mein Vorderrad und das war es dann."
Frage: "Wie heiß warst du darauf, dass die Runde endlich zu Ende ist? Wusstest du zu diesem Zeitpunkt, dass das Safety Car wieder an die Box kommt?"
Montoya: "Ja, das wusste jeder, denn sie sagen den Teams, dass das Safety Car in dieser Runde an die Box kommt und die Lichter am Safety Car gehen aus."
Frage: "Du wolltest also ganz dicht an ihm dran sein..."
Montoya: "Warum sollte ich im Tunnel dicht hinter ihm sein? Das wäre ich gerne in der letzten Kurve gewesen..:"
Montoya: "Nicht das erste Mal..."
Frage: "Das meinte ich, ja."
Montoya: "Ich habe schon beim letzten Rennen gesagt, dass es nicht das erste Mal war, dass so etwas mit Michael passiert ist, dass er so die Bremsen und diese Dinge anwärmt nur dieses Mal war es das erste Mal, dass er der Pechvogel bei dem Zwischenfall war. Ich hatte wirklich kein Interesse daran, vom fünften auf den vierten Rang zu kommen, indem ich Michael abschieße."
Warum der Kolumbianer kleinlaut war
Frage: "Normalerweise bist du bei solchen Sachen nach dem Rennen immer ziemlich aggressiv, aber dieses Mal warst du sehr zurückhalten. War das so, weil dieses Mal das Ganze zu deinem Gunsten ausgegangen ist?"
Montoya: "Nein, ich denke ich war so zurückhaltend weil es wirklich traurig war. Ich habe mich wirklich schlecht gefühlt, Michael so aus dem Rennen ausscheiden zu sehen. Wenn wir um Positionen gekämpft hätten und wir zusammenstoßen und beide oder einer von der Strecke fliegt, dann kann man schon angepisst sein. Ich lag eine Runde zurück und weiter nach vorne wäre ich nicht gekommen, denn das dritte Auto war Rubens und er war rund 30 oder 40 Meter hinter mir, in 30 Runden hätte ich niemals eine Runde aufholen können. Ich habe mich aus diesem Grund nicht geärgert, ich habe wie immer Gas gegeben und das war es dann. Ich habe mich wirklich schlecht gefühlt, denn ich war nicht interessiert daran, in einen Unfall verwickelt zu sein, vor allem nicht hinter dem Safety Car."
Frage: "Und was sagst du zu dem Zwischenfall zwischen Ralf und Fernando?"
Montoya: "Um ehrlich zu sein, ich habe es nicht gesehen. Ehrlich, ehrlich, ehrlich, ich habe es im Fernsehen nicht gesehen. Ich hatte zahlreiche Probleme, als ich das Rennen beendete, ich hatte keine Zeit, mir das anzuschauen."
Montoya sieht Michaels Beförderung gelassen
Frage: "Was denkst du über die Beförderung von Sam Michael, denn dein Teamkollege glaubt, dass ihr innerhalb von drei oder vier Rennen Fortschritte machen werdet?"
Montoya: "Ich weiß es nicht. Man kann nur schwer erahnen, wie es sich verändern wird. Patrick ist doch nicht völlig weg vom Fenster? Ich weiß, dass er Senior-Chef des Teams sein wird, aber ich glaube nicht, dass er innerhalb kurzer Zeit sehr viel ausrichten kann. Ich weiß es nicht, bekommen wir ein neues Auto? Soweit ich informiert bin nicht. Er wird wohl versuchen, das Team anzutreiben. Hoffentlich können wir es verbessern, denn ich fahre das Auto immer noch und ich möchte gerne ein schnelleres Auto haben. Es ist eine Frage der Zeit, wir müssen also erst einmal abwarten und sehen, was passieren wird. Ich kann nicht sagen, dass wir jetzt gewinnen werden, nur weil Sam in einer höheren Position ist."
Frage: "Das klingt aber danach, als wäre der Rest der Saison ein Kampf wie der bisherige Saisonverlauf?"
Montoya: "Nun, hoffentlich nicht. Hoffentlich kann Sam die Wende schaffen, wie Ralf gesagt hat. Aber ich wäre sehr verwundert, denn Patrick hat sehr gute Arbeit geleistet. Es ist ja nicht so, dass Patrick Däumchen gedreht hat und darauf gewartet hat, dass ein Wunder geschieht. Patrick hat auch hinter dem Auto sehr hart gearbeitet."
Frage: "Aber kannst du verstehen, warum Williams die Veränderungen vorgenommen hat, dass etwas getan werden musste?"
Montoya: "Nun, ich weiß nicht, ob die Veränderungen so extrem durchgeführt werden mussten, aber ich bin da nicht involviert. Das ist die Entscheidung von Williams, nicht die meinige. Ich fahre das Auto."
Frage: "Warst du überrascht, dass Sam Michael Patrick Head ersetzt hat?"
Montoya: "Nein, ich wusste davon. Ich wusste es schon, als es bekannt gegeben wurde, also nein. Das verändert nicht wirklich etwas. Der größte Effekt auf das Team wird eher ein ein langfristiger als ein kurzfristiger sein und langfristig bin ich nicht mehr hier, also..."
Montoya über Villeneuve und Häkkinen
Frage: "Es geht das Gerücht um, dass Jacques Villeneuve kommende Jahr zurückkehren wird, vielleicht dich ersetzt oder zu einem anderen Team geht. Was würdest du darüber denken, wenn Jacques zurückkommen würde?"
Montoya: "Ich weiß nicht. Ich weiß nicht, was ich sagen soll. Großartig! Das wäre schön für ihn, das ist das einzige, was ich darüber denken kann. Die letzten paar Jahre hatte er wohl ein paar schwierige Zeiten bei BAR und ich denke, dass es für ihn wirklich traurig war, zu sehen, dass das Auto in dem Moment, wo er gegangen war, konkurrenzfähig wurde. Er hat so viele Jahre im Team gearbeitet, um dies zu erreichen. Das war wohl ziemlich hart."
Frage: "Dann gibt es ja noch das Gerücht, dass Mika Häkkinen zurückkommen wird und für BMW-Williams fahren wird..."
Montoya: "Also fahren kommendes Jahr Jacques und Mika bei Williams?" (lacht)
Frage: "Denkst du, dass Mika konkurrenzfähig sein würde, wenn er zurückkehrt?"
Montoya: "Dass könnte er wohl sein, wenn er viel testet, dann wäre er wohl konkurrenzfähig, ja. Ich denke, dass man etwas, das man lernt, wie das Fahren, nicht verlernt. Man braucht vielleicht etwas mehr Zeit, um die Erfahrung zurück zu gewinnen, aber das wäre schon machbar, das gleiche gilt für Jacques."

