• 27.05.2004 18:39

Ralf Schumacher: "Keine Wende über Nacht"

Ralf Schumacher über die Umstrukturierung bei Williams, seine Zukunft in der Formel 1 und den Monaco-Unfall von Alonso

(Motorsport-Total.com) - Frage: "Im letzten Jahr hast du hier gewonnen, wie ist es in diesem Jahr um dein Gefühl bestimmt?"
Ralf Schumacher: "Nun, sicherlich großartig. Es ist immer schön für uns hier her zu kommen. Es schneit nicht, wir haben also perfekte Bedingungen. Es ist ein wenig früh für ein Rennen auf dem Nürburgring, aber es auf jeden Fall schön, zurück zu sein."

Titel-Bild zur News: Ralf Schumacher

Ralf Schumacher am Donnerstag bei der Pressekonferenz am Nürburgring

Frage: "Wie stehen die Chancen für das Rennen?"
Schumacher: "Das kann man nie sagen. Es ist klar, dass es in diesem Jahr für uns ein wenig schwieriger ist, aber wir versuchen alles, versuchen, unser Bestes zu geben und dann werden wir sehen, was dabei rauskommt."#w1#

Frage: "Es gab nun ein paar Veränderungen im Management bei Williams - wie bald glaubst du, werden sich die ersten Auswirkungen zeigen?"
Schumacher: "Da wird Sam (Michael, neuer Technischer Direktor von Williams; d. Red.) eine Weile brauchen. Ich bin mir sicher, dass Sam innerhalb von Williams großartige Dinge verrichten wird, aber die aktuelle Struktur steht noch und muss erst verändert werden. Die Autos sind immer noch dieselben, man kann also die Wende nicht über Nacht schaffen. Es braucht mindestens drei oder vier Rennen, bis wir kleinere Veränderungen sehen werden, aber die größte Veränderung wird es sicherlich nächstes Jahr geben."

Frage: "Du glaubst, dass es in drei oder vier Rennen kleinere Veränderungen geben wird?"
Schumacher: "Ja, mit Sicherheit. Das Auto wird besser werden, fast sicher werden sich Dinge verändern, aber man muss natürlich Sam selbst fragen, was er unternehmen wird."

Frage: "Was ist mit deiner eigenen Zukunft? Kannst du uns etwas sagen?"
Schumacher: "Nein. Warum? Noch ist nichts entschieden. Wir sprechen immer noch, warten sicherlich noch ab, was in unserem Team passiert und dann werden wir sehen, wie es ausgeht."

Frage: "Kannst du die Richtung absehen, in die es geht?"
Schumacher: "Ja. Ich würde es als ziemlich sicher ansehen, dass ich in der Formel 1 sein werde, das ist kein Problem, aber ich weiß natürlich noch nicht wo und ich werde logischerweise versuchen, in der besten Position zu sein."

Frage: "Du hast eine sehr gute Beziehung zu Sam Michael, eine, die schon seit langer Zeit besteht. Siehst du seine Beförderung zum einen für das Team als hilfreich an, aber hilft sie dir auch selbst dabei, im Team zu bleiben?"
Schumacher: "Für das Team war es definitiv ein sehr hilfreicher Schritt, hoffentlich. Ich bin mir sicher, dass er das beweisen wird und ob dies etwas mit meiner Situation zu tun hat? Da bin ich mir noch nicht sicher. Das wird dauern. Ich warte ganz einfach mit meiner Entscheidung, was ich tun werde, noch ab. Das ist alles, was ich im Moment sagen kann."

Frage: "Kommen wir noch einmal auf das letzte Wochenende und natürlich auf den Zwischenfall im Tunnel zurück. Wie schmutzig war es dort abseits der Ideallinie?"
Schumacher: "So wie ich das gesehen habe, sah es dort sehr schmutzig aus. Es gab dort viel Gummiabrieb. Wie ich schon in Monaco sagte, war das schade aber es war nicht mein Fehler, es war ganz klar sein eigener Fehler. Dass er mich beschuldigt hat, habe ich nicht ernst genommen. Natürlich ist es nicht sehr schön, in Monaco den dritten Platz zu verlieren, aber das war nicht mein Problem."

Frage: "Habt ihr eure Meinungen ausgetauscht oder planst du dies mit Fernando Alonso zu tun?"
Schumacher: "Nein. Er hatte seine Meinung, die ich aus seinem Standpunkt heraus verstehe. Er hat versucht, irgendwo eine Erklärung für seinen Unfall zu finden. Das war einfach ein wenig unglücklich gelaufen, aber das Team hat schon eine Bekanntgabe darüber gemacht und schlussendlich war ich 15 km/h, fast 20 km/h langsamer als in der Runde zuvor als er abflog, lenkte nach rechts und nicht nach links, ich brauche also nicht mehr zu erklären. Für ihn war es schade, denn er hätte es verdient, Dritter zu werden, Zweiter oder was auch immer."