• 25.05.2004 14:21

  • von Marco Helgert

Williams: Neuer Windkanal ist einsatzbereit

Das BMW-Williams-Team kann zukünftig mit zwei Windkanälen an der Weiterentwicklung der Formel-1-Boliden arbeiten

(Motorsport-Total.com) - Nicht nur in der Managementstruktur bei BMW-Williams gibt es eine gravierende Änderung, auch die technische Abteilung erhält Zuwachs, weniger jedoch in personeller als ich technischer Hinsicht: Der neue Windkanal, im November 2002 begonnen, ist fertig und kann für die Weiterentwicklung der BMW-Williams-Boliden genutzt werden. Der alte Windkanal wird jedoch keineswegs ausgemustert, vielmehr kann das Team nun auf zwei Anlagen zurückgreifen.

Titel-Bild zur News: Der neue Windkanal des Williams-Teams

Der neu erbaute Windkanal des Williams-Teams

560 Tonnen Stahl und 5.250 Tonnen Beton - so die beeindruckende Zahl der verbauten Materialien. Imposant auch die Leistung des Gebläses: 2,5 Megawatt Leistung bringen eine stehende Luftmasse von neun Tonnen in nur 30 Sekunden auf eine Geschwindigkeit von 280 km/h. Ähnlich dem Windkanal des Sauber-Teams besitzt auch die neue Williamsanlage ein rollendes Stahlband, welches die Straße simulieren kann.#w1#

Bis auf 80 m/s kann dieses Stahlband beschleunigt werden, zusammen mit der Möglichkeit, Formel-1-Autos in Originalabmessungen zu testen, ergeben sich neue Aufgabengebiete. Umso größer ist die Freude im BMW-Williams-Team. "Diese Anlage ist das Tor zu einem Universum von neuen aerodynamischen Möglichkeiten", so Dr. John Davis, dem Leiter der Aerodynamikanlagen. "Viele dieser Möglichkeiten wurde noch nicht einmal angedacht, geschweige denn untersucht."

Antonia Terzi, Chefaerodynamikerin im Team, ist überzeugt, dass der neue Windkanal auch die Leistung auf der Strecke verbessern wird. "Nun haben wir zwei Windkanäle, die Entwicklungszeiten bei aerodynamischen Komponenten wird sich entscheidend verringern", so die Italienerin. "Da nur noch kleine Verbesserungen an der Aerodynamik gefunden werden, ist es sehr wichtig, dass die Ergebnisse des Windkanals sehr genau sind."

"Da wir nun in der Lage sind, die multidimensionalen Faktoren, denen ein Rennauto auf der Strecke ausgesetzt ist, zu simulieren, haben wir bereits einen Anstieg der Genauigkeit um 30 Prozent erreicht", fuhr Terzi fort. "Diese Genauigkeit wird es einfacher machen, aerodynamische Neuerungen in die stetige Entwicklung der Autos einfließen zu lassen."

Auch wenn die Aerodynamik zukünftig beschnitten werden soll, so wird sie auch weiterhin ein elementarer Bestandteil der Formel 1 sein. "Die Aerodynamik wird immer ein wichtiges Element der Formel 1 bleiben", so Patrick Head, Director of Engineering. "Trotz der angedachten Regeländerungen wird diese Anlage die beste ihrer Art in diesem Sport sein, und die Vorteile sollten spürbar sein."