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Offiziell: Sam Michael neuer Technikdirektor bei Williams
Das Williams-Team hat wie erwartet Sam Michael zum Technikdirektor befördert - Patrick Head wird "Director of Engineering"
(Motorsport-Total.com) - Der schwache Start in die Formel-1-Saison 2004 und die anhaltende Erfolgslosigkeit des Williams-Teams hat Konsequenzen. Wie Patrick Head, der bisherige Technische Direktor des Teams, schon in Monte Carlo durchsickern ließ, veranlasste das Team als Reaktion auf den schlechten Saisonstart eine teaminterne Umstrukturierung. Dass diese auf Druck von Motorenpartner BMW vorgenommen wurde, dementiert man entschieden.
© BMW AG
Sam Michael ist neuer Technikdirektor des Williams-Teams
Patrick Head, Temmitbegründer und zu 30 Prozent an dem britischen Rennstall beteiligt, tritt seine Rolle als Technischer Direktor - neben dem Teamchef der einflussreichste Posten - an den Australier Sam Michael ab, der bisher Chefingenieur war. Heads neue Rolle im Team ist jene des "Director of Engineering".#w1#
Dabei wird sich der 57-Jährige nicht mehr wie bisher um das technische Tagesgeschäft kümmern sondern wird an der langfristigen technologischen Strategie des Rennstalls arbeiten. So soll Head gezielt auf bevorstehende Reglementänderungen hinarbeiten und fortschrittliche Technologien voranbringen. Head wird die Verantwortung für die gesamte Leistungsfähigkeit des Unternehmens im Bereich Ingenieurswesen übernehmen - von den Anlagen, bis hin zum Personal und der Organisation.
"Um klarzustellen, ich werde weiterhin in das Tagesgeschäft involviert sein und Anteilseigner bleiben. Das ist nicht die Einleitung meines Rücktritts", so Patrick Head. "Als Adrian Newey (heute Technikdirektor bei McLaren; d. Red.) 1990 zu uns kam, da wurde ich vom Chefdesigner zum Technischen Direktor und nun denke ich, dass es an der Zeit ist, eine weitere Veränderung vorzunehmen. Ich werde Sam in seiner neuen Rolle vollständig unterstützen und ich gehe davon aus, dass ich in meiner selbst gesetzten neuen Herausforderung nicht weniger beschäftigt sein werde als bisher."
"Diese neue Struktur wird uns dabei helfen, unsere Aktivitäten auf allen Schlüsselgebieten zu optimieren", so Head, der die Gebiete Forschung und Entwicklung nennt. "Dies wird für Sam eine große Herausforderung darstellen, aber Frank und ich haben vor, ihm den notwendigen Einfluss zu geben, um seine Aufgaben lösen zu können. Gleichzeitig werde ich ihm die mögliche Unterstützung durch meine Erfahrung und in meiner Position als Direktor des Unternehmens zukommen lassen."
Der 33-jährige Sam Michael ist studierter Ingenieur der Universität Sydney und stieß 2001 zum Williams-Team, nachdem er zuvor schon bei Lotus als Dateningenieur und als Chef der Entwicklungsabteilung sowie bei Jordan als Renningenieur gearbeitet hat. Nun trägt Sam Michael bei Williams die volle Verantwortung auf den Gebieten Design, Entwicklung und Einsatz der Rennfahrzeuge.
"Ich bin natürlich extrem froh, dass man mir ein solch großes Vertrauen zukommen lässt und mich zum Technischen Direktor ernannt hat", so Michael. "Ich teile Patricks Ansichten, dass die Trennung der Verantwortungsbereiche Patrick den Freiraum verschaffen wird, eine wichtige strategische Rolle einzunehmen. Der Zeitpunkt wird es mir erlauben, von Anfang an die Fortschritte mit dem FW27 zu überwachen."
"Die Veränderungen in unserer Management-Struktur werden ein wichtiger Schritt in Richtung der Wiederherstellung des Rufes von Williams als das führende Team in Sachen Ingenieurswesen und Technologie in der Startaufstellung sein", so Teamchef Frank Williams. "Patricks große Erfahrung zusammen mit dem hoch motivierten und talentierten Sam Michael wird unsere technischen Aktivitäten unter eine unvergleichliche Leitung stellen."
Gleichzeitig verrät Frank Williams, dass die technische Integration des Motorenpartners BMW "verdoppelt" worden ist: "Dies gibt mir großes Vertrauen in die Zukunft sowohl von WilliamsF1 als auch des BMW WilliamsF1 Teams", so der Brite. Bisher hatte sich das Williams-Team geweigert, BMW einen allzu großen Einfluss auf das technische Hoheitsgebiet des Teams nehmen zu lassen. Aufgrund des Drucks aus München und der anhaltenden Formschwäche hat man jetzt nun offenbar Kleinbei gegeben.