Montoya erstickt Kritik schon im Keim

Juan-Pablo Montoya hat sich gegen die aufkommende Kritik an seiner Person im Williams-Team früh verbal zur Wehr gesetzt

(Motorsport-Total.com) - Nachdem sich zunächst Ralf Schumacher einiges von den Verantwortlichen des BMW-Williams-Teams anhören musste, scheint nun Juan-Pablo Montoya ins Kreuzfeuer der Kritik zu geraten. Technikdirektor Patrick Head hat ihm ja bekanntlich wiederholt vorgeworfen, er hole nicht das Beste aus dem Fahrzeug raus.

Titel-Bild zur News: Schumacher und Montoya

An Juan-Pablo Montoya (rechts) scheint jede Kritik einfach abzuprallen

Montoya hat den Ruf, das Trainingsprogramm auf die leichte Schulter zu nehmen und die vielen Testfahrten als ausreichende körperliche Vorbereitung zu betrachten, während er außerdem gerne einmal einen Burger verdrückt und die typische Kost eines Rennfahrers bestehend aus viel Gemüse, Salat und Nudeln ab und an außer Acht lässt. Daher kam zuletzt Kritik an seiner Einstellung zum Motorsport auf.

Die will er nun aber bereits im Keim ersticken: "Ich weiß davon nichts", wird er von mehreren britischen Websites zitiert. "Ich denke, wenn sie so etwas sagen, dann wollen sie, dass ich härter pushe. Wenn sie mit mir nicht glücklich sind, sollen sie zu mir kommen und mir das direkt ins Gesicht sagen." So geschehen bei Ralf Schumacher, der sich ähnlich äußerte und ein paar Tage später einen Brief von Patrick Head in seiner Postkasten fand.

Montoya zeigte sich aber unbeeindruckt von den Aussagen Heads, er nehme den Sport nicht ernst genug, und verwies auf den Vergleich zu seinem Teamkollegen: "Ich bin letztes Jahr vor Ralf gewesen, habe sieben Pole-Positions geholt, aber er keine einzige. Das einzige Rennen, das Ralf gewonnen hat, war jenes, in dem ich mit Michael kollidiert bin. Patrick", bezog er sich auf den Technischen Direktor, "sagt noch heute, dass es schade ist, dass ich die Poles nicht in Siege umwandeln konnte, aber entweder ist mein Auto kaputt gegangen oder es war im Rennen nicht konkurrenzfähig genug."

Trotz der sanften Kritik an seiner Person sitzt der 27-Jährige aber nach wie vor felsenfest im Sattel ? erstens, weil weit und breit kein besserer Ersatz in Sicht ist, zweitens, weil er weniger Geld verdient als Ralf Schumacher und drittens, weil er sich hervorragend mit Teamchef Frank Williams versteht. Daher ist es auch noch verfrüht, nach Vertragsablauf mit Ende 2004 über einen möglichen Wechsel zu Ferrari zu spekulieren.