• 26.01.2002 14:10

  • von Marcus Kollmann

Montoya: Eines Tages fahre ich vielleicht für Ferrari

Der 26-jährige Kolumbianer erklärt, weshalb es einen besonderen Reiz für ihn hat eines Tages für die Scuderia Rennen zu fahren

(Motorsport-Total.com) - Nicht länger als zehn Tage ist die Nachricht alt, dass Ferrari schon einmal die Fühler in Richtung Juan-Pablo Montoya ausgestreckt haben soll, da bestätigt der BMW-Williams-Pilot, dass er sich tatsächlich vorstellen kann eines Tages für den italienischen Traditionsrennstall ins Auto zu steigen.

Titel-Bild zur News: Juan-Pablo Montoya

Montoya fühlt sich bei BMW-Williams wohl, träumt aber von Ferrari

"Eines Tages fahre ich vielleicht für Ferrari", erklärte der 1-Meter-68-Mann gestern bei der Enthüllung des FW24 im Gespräch mit Vertretern von 'BBC Sport'. Auch der Mann aus Bogota gehört zu denjenigen die den Wunsch hegen einmal für das Team aus Maranello. "Es ist ein Mythos", begründete Montoya den Grund dafür, warum das italienische Team solch einen starken Reiz auf beinahe jeden Rennfahrer ausübt. Gleichzeitig versicherte der Sieger des Italien-Grand Prix 2001 jedoch seine Loyalität zu Frank Williams und dessen Team und trat damit vorsorglich Spekulationen, er könnte das Team am Ende dieser Saison verlassen, entgegen.

"Es ist nicht so, dass ich Williams verlassen will weil ich zu Ferrari wechseln möchte", erklärte der Kolumbianer und fügte augenzwinkernd an, dass man ja nie wissen könne welches Team in Zukunft die Formel 1 dominieren werde.

"Meiner Meinung nach ist die Zusammenarbeit zwischen BMW und Williams sehr gut und wird noch einige Jahre bestehen. Wenn das neue Auto gut funktioniert und wir gutes Teamwork leisten, dann können wir Weltmeister werden", zeigte sich der Meister der amerikanischen CART-Serie 1999 zuversichtlich was die eigenen Chancen in naher Zukunft angeht.

Ob es tatsächlich schon Gespräche zwischen seinem Manager und Ferrari gegeben hat, diese Frage ließ er unbeantwortet. Jean Todt hatte zuletzt in einer offiziellen Mitteilung erklärt, dass Montoya die Scuderia mit seinen Leistungen im letzten Jahr schon beeindruckt hätte. Gleichzeitig hatte der Italiener damals aber auch gesagt, dass man keinen Kontakt zum BMW-Williams-Piloten aufgenommen habe und an den Gerüchten, wonach dieser ab 2003 an Stelle von Rubens Barrichello im Auto sitzen soll, nichts dran sei.

Wo immer eine Meldung umgehend dementiert wird, da steckt meist aber auch etwas Wahrheit und für gewöhnlich etwas mehr dahinter als die betroffenen Personen zugeben wollen, heißt es im Volksmund. Dass Frank Williams den Vertrag mit dem Südamerikaner gegen ein deutlich aufgestocktes Gehalt verlängern wird, ist derzeit jedoch wahrscheinlicher als dass Montoya Ende 2002 BMW-Williams verlässt. Schließlich war es ja Williams höchstpersönlich, der Montoya aus Amerika nach Europa geholt hatte. Die Möglichkeit, dass Montoya das Team dennoch nach seinem zweiten Jahr verlassen könnte, schätzen Insider momentan als äußerst gering ein. Lediglich der bekannte Umstand, dass Frank Williams seinen Fahrern nicht sehr viel bezahlen will, könnte dazu führen, dass er Südamerikaner 2003 woanders fährt als bei BMW-Williams.