Montoya: "Die Formel 1 ist langweilig"

NASCAR-Star Juan Pablo Montoya scheint keine Lust auf ein Formel-1-Comeback zu haben, outet sich aber als Fan von Lewis Hamilton

(Motorsport-Total.com) - Einmal raus aus der Formel 1, führt der Weg nur äußerst selten wieder zurück - eigentlich schade, wenn man bedenkt, dass die Königsklasse des Motorsports in den vergangenen Jahren Kaliber wie Ralf Schumacher oder auch Jacques Villeneuve an andere Serien verloren hat. Doch während diese beiden Herren wohl gerne ein Comeback feiern würden, ist das für einen anderen Superstar kein Thema mehr: Juan Pablo Montoya.

Titel-Bild zur News: Juan Pablo Montoya

Juan Pablo Montoya stänkert erneut gegen die "langweilige" Königsklasse

Der Kolumbianer hat im Juli 2006 auf McLaren-Mercedes seinen bisher letzten Grand Prix bestritten und fährt nun im NASCAR-Sprint-Cup, wo er momentan als bester von nur sechs Nicht-US-Amerikanern als 19. der 63 Mann umfassenden Gesamtwertung geführt wird. Montoya hat bereits Anfang 2007 in Mexico City ein Rennen der zweiten NASCAR-Liga gewonnen und legte später einen Sieg im Sprint-Cup nach, aber dem ganz großen Erfolg fährt er immer noch hinterher.#w1#

Keine Lust auf die Formel 1

Lust auf ein Comeback in der Formel 1 hat er dennoch nicht, denn auch wenn er sich in der NASCAR-Szene erst einen Namen machen muss, fühlt er sich dort viel besser aufgehoben. Das merkt man einerseits an seinem Auftreten im Fahrerlager, andererseits aber auch am kleinen Rettungsring, den Montoya in den vergangenen Monaten auf Bauchhöhe angesetzt hat - in der NASCAR darf er nämlich im Gegensatz zur Formel 1 ohne schlechtes Gewissen seine geliebten Burger verdrücken...

Die Formel-1-Rennen schaut er sich zwar meistens im Fernsehen an, mit voller Leidenschaft ist der 32-Jährige aber nicht mehr dabei: "Es ist langweilig", schimpfte er gegenüber der 'Times'. "Als ich in der Formel 1 war, war ich jede Woche auf dem Podium. Das war cool, aber nicht befriedigend, denn die Rennen waren langweilig. Der Fahrer vor dir fuhr dir weg und der Fahrer hinter dir kam nicht nach, wenn du nicht das Qualifying versaut hast. Dann musstest du es über die Strategie probieren."

Andere Art des Rennfahrens

Juan Pablo Montoya und Mark Webber

Kollision in Indianapolis 2006: Juan Pablo Montoyas letzte Tat in der Formel 1 Zoom

"Hier ist das Rennfahren schwieriger", sagte er über die stundenlangen NASCAR-Marathons. "Wenn du 15. bist, nervt dich das manchmal ganz schön, aber man muss das Gesamtbild sehen: 15. hier ist wie Sechster oder Siebenter in der Formel 1, weil es doppelt so viele Autos gibt. Und obwohl ich hier im Schnitt Zwölfter oder 15. bin, kann ich vier oder fünfmal pro Jahr gewinnen. Wenn du in der Formel 1 Sechster oder Siebenter warst, dann warst du das das ganze Jahr hindurch."

Als Montoya im Sommer 2006 nach einer Kollision mit seinem damaligen Teamkollegen Kimi Räikkönen mit McLaren-Mercedes brach und einen Vertrag bei Chip Ganassi unterschrieb, war indirekt Lewis Hamilton Nutznießer, denn der junge Brite bekam das Cockpit für 2007 zugesprochen. Mit Hamilton kann Montoya durchaus etwas anfangen: "Er ist ein guter Junge, ein netter Kerl. Aber frag in Amerika irgendwen nach Lewis Hamilton - niemand wird ihn kennen", grinste er.