• 27.06.2008 16:10

  • von Stefan Ziegler

Massa: "Wir haben noch viele Rennen vor uns"

Frankreich-Sieger Felipe Massa will sich nicht auf seiner WM-Führung ausruhen - zu Testfahrten in Silverstone - Grippe eingefangen

(Motorsport-Total.com) - Felipe Massa ist der Mann der Stunde. Nicht nur, dass der Ferrari-Pilot als erster Brasilianer seit Ayrton Senna an der Spitze der Fahrerweltmeisterschaft liegt, auch teamintern ist nach dem Großen Preis von Frankreich wieder alles offen. Weltmeister Kimi Räikkönen und Teamkollege Massa liegen in der Gesamtwertung auf Augenhöhe und die Auftaktkrise von Massa scheint der Vergangenheit anzugehören. In seinem Blog blickte der WM-Führende zurück auf Magny-Cours und die Testfahrten in Silverstone.

Titel-Bild zur News: Felipe Massa

Die Konkurrenz im Rücken: Ab sofort ist Felipe Massa der Gejagte in der Formel 1

"Vor zwei Jahren startete ich in Magny-Cours von der Pole-Position und hatte Kimi neben mir, am Ende des Rennens hatte er dann die Nase vorn", berichtete Massa. "In diesem Jahr war die Situation genau anders herum - obwohl ich zugeben muss, dass ich Kimi in einem offenen Kampf nicht hätte schlagen können. Für das Team war es ein großartiges Ergebnis: Wir starteten beide aus der ersten Reihe, holten die Maximalpunktzahl und Kimi drehte die schnellste Rennrunde."#w1#

Balance-Probleme in Frankreich

"Das Resultat vom Samstag bedeutet zudem, dass Ferrari nun insgesamt 200 Pole-Positions erobern konnte", fuhr der 27-Jährige fort. "Obwohl wir am gesamten Rennwochenende sehr eng beieinander lagen, war ich mit dem Auto im Rennen nicht ganz zufrieden. Die Balance des F2008 war nicht berauschend und ich glaube, das war der einzige Grund, weshalb Kimi eine viel bessere Pace als ich hinlegen konnte - solange, bis er das Problem bekam."

"Ich hatte für den ersten Stint reichlich Sprit an Bord." Felipe Massa

"Ich bin davor mit der Balance über das Wochenende sehr zufrieden gewesen, bis wir für den letzten Abschnitt des Qualifyings den Sprit für den Rennstart eingefüllt haben. Ich hatte für den ersten Stint reichlich Sprit an Bord und hatte deshalb mit der Balance zu kämpfen. Dann gingen wir ins Rennen und ich verlor einige Zehntel pro Runde."

"Das ist keine neue Geschichte", erläuterte der ehemalige Teamkollege von Michael Schumacher: "Wenn ein Fahrer im selben Team und demselben Auto zu einhundert Prozent mit seinem Wagen zufrieden ist und der andere Pilot vielleicht nur bei 90 Prozent ist - da können diese zehn Prozent schon einen großen Unterschied machen." Aber wie steht es denn eigentlich um die WM-Führung, Felipe?

Neue Erfahrungen als WM-Leader

"Es ist einfach toll, die Meisterschaft anzuführen und seinen eigenen Namen ganz oben auf der Liste zu sehen. Aber um ehrlich zu sein, bedeutet mir das momentan herzlich wenig, denn ich muss mich auf andere Dinge konzentrieren. Wir haben noch viele Rennen vor uns nur weil ich jetzt der Tabellenleader bin, ändert sich gar nichts für mich. Ich ziehe es vor, mich auf meinen Job zu konzentrieren und jede Testfahrt und jedes Rennen für sich zu betrachten."

"Nachdem alle Grand Prix gefahren sind werden wir sehen, ob wir alles richtig gemacht haben", meinte Massa. "Sicherlich ist es eine feine Sache, Erster zu sein und das nächste Rennen als Gesamtführender mit einem Sieg im Gepäck anzugehen. Das gibt dir einen Schub - aber der hält nur solange an, bis das Training beginnt."

Grippe schwächt den Spitzenreiter

"Ich habe zurzeit eine recht stressige Zeit, denn nach Magny-Cours bin ich sofort zum Silverstone-Test nach England gefahren. Ich saß an den ersten beiden Tagen im Auto während Kimi am dritten Tag zum Einsatz kam. Ich habe mich daran gewöhnt, aber das kann ein richtiger Schocker sein, denn da sind mehr Gäste und Fans im Paddock als über das das gesamte Rennwochenende."

"Ich war mit dem Auto und unserer Arbeit sehr zufrieden." Felipe Massa

"Zum Test selbst: Ich war mit dem Auto und unserer Arbeit sehr zufrieden. Die Balance des F2008 war gut und ich fühlte mich im Wagen sehr wohl. Wir konnten ein paar gute Ergebnisse beim Setup und unserem gesamten Programm erzielen", fasste der Brasilianer die Testtage in England zusammen. "Um ehrlich zu sein, brauche ich jetzt dringend eine Pause."

"Falls ihr euch daran erinnert, ich hatte in Magny-Cours ein Problem mit meinem Nacken. Dann habe ich mir etwas eingefangen und musste zwei Testtage in einem grippeähnlichen Zustand absolvieren. Jetzt bin ich komplett erschöpft. Ich muss mich ausruhen und mich auf das nächste Rennen konzentrieren. Mein Nacken ist nach einigen Behandlungen wieder okay, aber ich habe noch diese Grippe. Hoffentlich bin ich nächste Woche wieder auf dem Damm."