Montagny ist Jordan-Toyota gegenüber skeptisch

Obwohl Franck Montagny heute erstmals für Jordan-Toyota fahren wird, bringt er dem Team gegenüber eine gewisse Portion Skepsis mit

(Motorsport-Total.com) - Mit fast 32.500 Kilometern seit Beginn des Jahres 2003 ist Franck Montagny hinter Ferraris Luca Badoer der zweitfleißigste Formel-1-Testpilot überhaupt. Zum Vergleich: Selbst Michael Schumacher hat im selben Zeitraum um fast 10.000 Testkilometer weniger zurückgelegt. Heute hat Montagny Gelegenheit, sich erstmals im Rahmen eines Rennwochenendes zu beweisen.

Titel-Bild zur News: Franck Montagny

Franck Montagny will keine Geheimnisse von Renault und Michelin preisgeben

Der Franzose wurde von Renault für einen Gasteinsatz als Freitagstestfahrer bei Jordan-Toyota freigegeben, ersetzt damit am Nürburgring den Niederländer Robert Doornbos. Doch obwohl er dieser Gelegenheit freudig entgegenblickt und mit einem Auge sogar schon auf das Renncockpit von Tiago Monteiro schielt, bringt er dem derzeit wahrscheinlich langsamsten Team der Formel 1 gegenüber auch eine gewisse Portion Skepsis mit.#w1#

"Ich bin Testfahrer bei Renault, einem der derzeit besten Teams, und darüber will ich mich nicht zu sehr beschweren. Natürlich würde ich gerne Rennen fahren, aber alles geht Schritt für Schritt, Tag für Tag", erklärte Montagny im Interview mit 'ITV'. "Dieses Wochenende werde ich sehen, wie gut das Auto und das Team sind, und wenn ich Verbesserungspotenzial sehe, kann man über mehr nachdenken. Momentan fahre ich aber eines der besten Autos. Es könnte ein Schock werden, jetzt in den Jordan zu steigen."

Neben diesem Vorbehalt muss der 27-Jährige auch die Gratwanderung meistern, einerseits mit den Bridgestone-Ingenieuren möglichst gut zu arbeiten, andererseits aber keine Michelin-Geheimnisse zu verraten - Renault und Jordan-Toyota werden bekanntlich von unterschiedlichen Reifenherstellern beliefert. Was das Chassis angeht, kann Montagny hingegen sehr wohl seine Erfahrung von Renault einbringen; dies ist sogar einer der Hintergründe seines Engagements.

"Ich sehe keinen Vorteil für Michelin - ich sehe nur einen Vorteil für Bridgestone", sagte er gestern Nachmittag. "Ich werde aber sicher nicht viel über den Michelin-Reifen verraten und meine Beziehung zu Michelin ruinieren. Ich bin Profi, ich werde ihnen so viel wie möglich helfen. Ich bin aber immer noch Renault-Fahrer. Danach sehen wir weiter, aber jetzt ist es erst einmal nur dieser Freitag, zwei Stunden. Mal schauen, wie es läuft."