• 08.03.2003 09:22

  • von Marco Helgert

Minardis Qualifying-Verzicht könnte sich auszahlen

Das Minardi-Team erklärt genauestens, warum Jos Verstappen und Justin Wilson ihre schnellen Runden abbrachen

(Motorsport-Total.com) - Minardis Qualifikation glich einem Taktikspiel. Sowohl Jos Verstappen als auch Justin Wilson brachen ihre schnelle Runde ab. Damit setzten sie keine Zeiten und müssen morgen von ganz hinten starten. Angesichts der bisherigen Ergebnisse in Melbourne wären sie ohnehin nicht viel weiter nach vorn gekommen.

Titel-Bild zur News: Justin Wilson

Justin Wilson verzichtete auf eine schnelle Runde

Die Entscheidung für diese Taktik fiel in der Teamführung und könnte sich unter Umständen als wahrer Glücksgriff erweisen. Minardi bleibt durch die Tatsache, dass sie im Qualifying keine Zeit gefahren haben, von der Parc-Fermé-Regelung ausgeschlossen und darf über Nacht an den Minardi-Cosworth PS03 beliebig weiterarbeiten.

"Wir haben dadurch den Vorteil, dass wir die Autos auf die morgigen Bedingungen abstimmen können", bestätigte auch Verstappen die Grundidee dieser Taktik. Nicht zu vergessen ist, dass für den Sonntag noch immer einzelne Regenschauer vorhergesagt sind. Minardi hätte damit als einziges Team die Chance, ihre Autos richtig auf eine nasse Farbahn zu trimmen.

Auch Justin Wilson kann mit dieser Entscheidung gut leben: "Wir wussten, dass wir uns ohnehin für das Ende der Startaufstellung qualifizieren würden. So konnten wir uns bereits am Morgen auf eine bessere Balance zwischen Chassis und Reifen konzentrieren", so der größte Fahrer im gesamten Feld.

Damit deutet der Brite einen zweiten Vorteil dieser Entscheidung an. Während sich die anderen Teams im Freien Training auf das Qualifying vorbereiteten, konnte Minardi ohne strategisches Denken an der Rennabstimmung arbeiten. Ob dieses Vorgehen wirklich mehr Leistung aus den bisher kaum gestesteten Minardi PS03 herauskitzeln kann, wird wohl erst nach dem Rennen ersichtlich werden.