• 07.03.2003 11:36

Stoddart: "'Fighting Fund' ist fundamental für uns"

Paul Stoddart zog eine Bilanz des heutigen Tages und äußerste sich über die Zukunft von Minardi und der Formel 1

(Motorsport-Total.com) - Frage: "Paul, wie ist es heute für euch gelaufen? Wie hat sich das neue Format bewährt?"
Paul Stoddart: "Es war fantastisch für uns. Wir haben diese zwei Stunden am Morgen benötigt. Durch ein paar technische Probleme konnten wir über den Winter nur begrenzt testen, beide Autos hatten nur eine einzige Fahrt, ehe sie hierher gebracht wurden. Ohne sie (die Testsession) wären wir wirklich in Schwierigkeiten gewesen. Wie Eddie Jordan, haben auch wir mit Justin Wilson einen neuen Fahrer und er brauchte die Zeit auf der Strecke. Es wäre sehr schwer für ihn gewesen, die eine Runde (im Qualifying) zu fahren, ohne zumindest etwas Streckenkenntnis zu besitzen. Wie bei BAR gesehen, auch wenn es sie nicht beeinflusst hat, kann man durch die limitierte Zeit am Freitag einen schlechten Tag haben und kommt in eine Situation, in der man, speziell mit einem neuen Fahrer, eine Session, wie wir sie gerade hatten, in Angriff nehmen muss, ohne das man vorher Zeit auf der Strecke verbracht hat. Für uns ist der Morgen jedoch gut verlaufen."

Titel-Bild zur News: Paul Stoddart

Paul Stoddart strebt nach Veränderungen in der Formel 1

Frage: "Zum Qualifying: Wie war es?"
Stoddart: "Sehr, sehr aufregend, und so sollte es auch sein. Ich denke, wir haben heute die engste Angelegenheit in einem Qualifying gesehen, weil alle Autos ohne Zweifel mit wenig Benzin unterwegs waren, wogegen morgen die Strategie ins Spiel kommt. Ich habe nach dem Qualifying einige Interviews nach Großbritannien gegeben, und es wurde dort sehr, sehr gut angenommen. Die Leute haben wieder über die Formel 1 geredet und sie werden morgen rätseln: Wie war Michael (Schumacher) unterwegs, wie viel Sprit hatte er an Board, wie ist das alles im Vergleich zu McLaren oder Williams zu sehen? Und wenn wir die Leute wieder mehr für die Formel 1 interessieren können, damit sie auch wieder mehr über die Formel 1 reden, dann haben wir erreicht, was wir wollten: Ihr ein wenig Glanz zurückgeben."

Frage: "Wir haben die letzten drei oder vier Wochen einiges über den 'Fighting Fund' gehört. Was ist die derzeitige Situation und wie wichtig ist dies für euch?"
Stoddart: "Für uns ist es fundamental, aber noch immer in der Diskussion. Wir machen kein Geheimnis daraus, dass wir uns in diesem Jahr schwer tun, genügend Geld aufzutreiben, um gegen die Konkurrenz zu bestehen. Aber wir tun das Bestmögliche, und ich denke es ist wichtig, dass es zehn Teams in der Formel 1 bleiben. Und wenn man dazu einen 'Fighting Fund' benötigt, dann soll es so sein, weil ich glaube, dass alle zehn Teams die Köpfe zusammen stecken müssen, um das Beste für die Meisterschaft zu erreichen, und sich nicht nur auf individuelle Angelegenheiten konzentrieren sollten."

Frage: Paul, es kommt von verschiedenen Seiten der Wunsch nach einem neuen Concorde Agreement auf. Brauchen wir das?
Stoddart: "Wir brauchen ein neues Concorde Agreement. Ob wir eines bekommen, wird die Zeit zeigen. Derzeit geschieht einiges hinter verschlossenen Türen, um es zu ermöglichen, aber es gibt zwölf Parteien, die unterschreiben müssen. Sie alle müssen zustimmen, und ehe wir etwas ändern können, brauchen wir etwas, mit dem alle leben können. Das wird der schwierigste Teil werden, ein Dokument aufsetzen, das jeden befriedigt. Aber ich hoffe aufrichtig, dass wir es tun werden."

Frage: "Wäre es unter den derzeitigen Umständen für ein neues Team oder einen neuen Hersteller überhaupt möglich in der Formel 1 erfolgreich zu sein?"
Stoddart: "Ich der heutigen Umgebung glaube ich nicht daran. Traurig aber wahr. Es wird kein Neuer kommen, solange wir nicht die Lage neu aussortiert haben. Es ist zwar derzeit niemand in dieser Situation, aber wenn sie der Vorsitzende eines Herstellers wären, der nicht in diesem Sport aktiv ist, so würde sie warten, bis alles aussortiert ist. Aber es liegt an uns, das zu tun."

Frage: "Paul, du wirkst etwas unterwürfig. Ich habe geglaubt, dass du hier mit deinen Boxhandschuhen ankommst. Beißt du dir nur auf die Zunge oder wurde dir gar ein Maulkorb verpasst?"
Stoddart: "Ich muss auf die Interessen meines Teams achten, und es wurde bereits viel in den letzten Wochen gesagt, vieles davon ist bedauerlich. Ich denke wir sind hier, um den Rennsport nach vorne zu bringen und wir haben diese Pressekonferenz mit einer ganz wichtigen Sache begonnen. Nämlich, wie uns die neuen Regeln beeinflusst haben. Ich habe vorhin schon gesagt, dass ich denke, dass sie fantastisch waren. Ich denke, morgen wird es noch aufregender werden. Und wenn wir das geschafft haben, dann haben wir das umgesetzt, was wir Ende letzten Jahres erreichen wollten, nämlich die Formel 1 wieder zu beleben. Ich glaube nicht, dass es langweilig war, aber heute war es einfach aufregender, und ich möchte einfach weiter machen und mein Team so gut es geht führen."