Minardi-Farce: Einstweilige Verfügung aufgehoben

Ursprünglich hatte Paul Stoddart vor Gericht eine Starterlaubnis für sein Minardi-Team erwirkt, diese ist nun aber wieder hinfällig

(Motorsport-Total.com) - Minardi-Farce von Melbourne, nächstes Kapitel: Nachdem zunächst Ferrari ein Antreten des Rennstalls beim Grand Prix von Australien verhindert hatte, sorgte eine neue Unterschriftenliste aller Teamchefs doch für die notwendige Sondergenehmigung. Anschließend legte die FIA ihr Veto ein, ehe Minardi-Eigentümer Paul Stoddart vor Gericht eine einstweilige Verfügung erwirkte.

Titel-Bild zur News: Minardi-Garage

Die Rollbalken bei Minardi bleiben wohl auch am Samstagmorgen geschlossen...

Bis vor ein paar Stunden war damit der Stand der Dinge so, dass Patrick Friesacher und Christijan Albers zumindest am Samstag hätten fahren dürfen, weil Stoddart der festen Überzeugung war, dass er dem Obersten Gerichtshof von Victoria einen "wasserdichten" Fall präsentieren würde können. Morgen Nachmittag hätte es dann zur entscheidenden Anhörung mit Beteiligung von Minardi und der FIA kommen sollen. Gegenstand: Darf Minardi mit Autos antreten, die nicht den neuen Regeln entsprechen?#w1#

Dass Stoddart vor Gericht gegangen ist, ergibt insofern Sinn, als er der Meinung ist, dass die FIA das neue Reglement nicht rechtskonform angeordnet hat. Sein Vorhaben war bis Freitagabend, den Automobilweltverband quasi zu erpressen, denn wenn tatsächlich ein ordentliches Gericht das Reglement anfechtet, könnte die Weltmeisterschaft 2005 im Nachhinein zur Farce verkommen. Umgekehrt würde Stoddart seine Drohungen aber fallen lassen, wenn man ihn dieses Wochenende starten lässt.

Nun ist aber wieder alles anders, denn als die FIA beim Obersten Gerichtshof um eine Vorverlegung der Anhörung gebeten hat, weil man das Thema noch vor den Samstagstrainings aussortiert haben möchte, wurde den Verantwortlichen mitgeteilt, dass Minardi die einstweilige Verfügung bedingungslos zurückgezogen hat. Zumindest rechtlich ist damit keine Grundlage mehr für eine Teilnahme am Qualifying und am sonntäglichen Rennen gegeben.

Mit welcher Begründung oder Absicht Stoddart den Rechtsweg wieder eingestellt hat, ist derzeit nicht bekannt. Man darf gespannt sein, wie es in dieser Angelegenheit vor dem dritten Freien Training am Samstagmorgen Ortszeit weitergehen wird, denn nur neun Teams in der Startaufstellung wären für Formel-1-Promoter Bernie Ecclestone, der den TV-Stationen mindestens 20 Fahrzeuge pro Rennen garantiert, mehr als ungünstig.

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