• 04.03.2005 05:29

  • von Fabian Hust

Minardi will Starterlaubnis vor Gericht einklagen

Die Rennleitung hat Minardi den Start mit den 2004er Autos verweigert - nun will sich Paul Stoddart vor dem Gericht durchsetzen

(Motorsport-Total.com) - Das Hickhack um das Minardi-Team in Melbourne geht weiter. Nachdem sich neben Ferrari auch Red Bull Racing gegen eine Startfreigabe für den Rennstall ausgesprochen hat, machte am Freitag auch die Rennleitung den Formel-1-Neulingen Patrick Friesacher und Christijan Albers einen Strich durch die Rechnung, die mit langen Mienen in der Box ausharrten, bevor das Team die Garagentore runter ließ.

Titel-Bild zur News: Paul Stoddart

Mit jeder Menge Wut im Bauch auf dem Weg zum Gericht: Paul Stoddart

Der Rennleitung blieb jedoch nichts anderes übrig, als dem Team die Startfreigabe zu verweigern, weil die Autos nicht reglementkonform sind - obwohl die Zustimmung aller neun Konkurrenz-Teams für eine Ausnahmeregelung mittlerweile vorliegt. Zwar verfügt der PS04B über das im Reglement geforderte neue Sicherheitspaket der Saison 2005, es sind jedoch die Aerodynamik-Teile des Vorjahres montiert, was dem Team einen Vorteil gegenüber der Konkurrenz verschaffen würde, die mit der "kastrierten" Aerodynamik Vorlieb nehmen muss.#w1#

Die Anhörung sei "sehr fair" gewesen, wie Teamchef Paul Stoddart betont, dessen Verhalten in der Boxengasse überwiegend auf Unverständnis stößt, weil er sogar das 2005er Aerodynamikpaket im Gepäck hat, dieses aber "aus Sicherheitsgründen" nicht montieren möchte. "Ich denke, dass sie schweren Herzens gegen uns entschieden haben", wird der Australier von 'Reuters' weiter zitiert.

Der 49-Jährige wird nun das Oberste Bundesgericht von Victoria einschalten, um zu versuchen, sich die Starterlaubnis noch auf diesem Weg einzuholen, die ihm spätestens bis zum 1. Qualifying am Samstagnachmittag vorliegen muss: "Wir glauben, dass wir einen absolut wasserdichten Fall vorliegen haben und nun ist es am Richter zu entscheiden, ob er es ebenso sieht", so Stoddart.

Parallel dazu wird das Team "versuchen", die PS04B reglementkonform zu machen, damit man zur Not auch ohne erfolgreichen Gerichtstermin fahren kann: "Ich bin mir nicht sicher, ob wir das schaffen werden, aber wir werden es versuchen." Das Team kann es sich nicht leisten, die Sponsoren durch ein solch unprofessionelles Verhalten sitzen zu lassen. Minardi hat es nun zumindest geschafft, dass dem Rennstall an diesem Wochenende eine hohe Aufmerksamkeit zuteil wird - wohl mehr, als wenn man im Rennen einen WM-Punkt einfahren würde.