• 04.03.2005 01:33

  • von Marco Helgert

Minardi zum Zuschauen verdammt?

Ferrari verweigert dem Minardi-Team auch weiterhin die Zustimmung, auch von der FIA hat Paul Stoddart keine Hilfe zu erwarten

(Motorsport-Total.com) - Der Kampf von Minardi-Teamchef Paul Stoddart scheint ausgekämpft zu sein. Seit Tagen versuchte der Australier, Ferrari zur Zustimmung zu überreden, damit er in Melbourne mit den Vorjahresboliden antreten darf. Doch die Italiener verweigerten bisher die Zustimmung. Zu allem Überfluss stellte sich auch Red Bull Racing gegen die Pläne. Bis vor dem Start des ersten Freien Trainings hat sich einiges ergeben, doch der entscheidende Schritt blieb aus.

Titel-Bild zur News: Paul Stoddart

Paul Stoddart: Keine Einigung mit Ferrari, keine Teilnahme in Melbourne

Stoddart verhandelte lange mit Ferrari-Rennleiter Jean Todt - ohne Erfolg. "Jean Todt erklärte mir, dass er das Papier von mir nicht unterschreiben würde, es sei denn, es würde offiziell von Charlie Whiting (dem FIA-Rennleiter; d. Red.) kommen. Wir sind einfach das Opfer politischer Spielereien", so der Australier. Whiting fühlte sich für dieses Angelegenheit jedoch nicht zuständig.#w1#

Stoddart stellte sich in den vergangenen Wochen an die Spitze der anderen Teams, die zusammen eine Testbeschränkung aushandelten. Ferrari blieb hier außen vor. Mit Red Bull Racing scheint er sich letztlich aber geeinigt zu haben, sodass momentan wohl nur Ferrari gegen die Pläne von Minardi arbeitet. "Die anderen Teams haben alle unterschrieben, auch die beiden neuen Besitzer (Red Bull Racing und Jordan/Midland) haben akzeptiert, dass sie daran gebunden sind", so Stoddart.

Unterstützung seitens der FIA kann Stoddart aber kaum erwarten. "Paul kennt die neuen Regeln seit dem 6. September, sein Team hat an diesem Tag auch dafür gestimmt", so FIA-Präsident Max Mosley. "Wir haben auch vernommen, dass drei Teams dagegen sind, dass er Autos einsetzt, die nicht den Regeln entsprechen." Probleme durch ein ausgelassenes Rennen, was Strafzahlungen nach sich ziehen könnte, seien aber gering. "Wenn er entscheidet, nicht zu fahren, dann denken wir, dass es unwahrscheinlich ist, dass die Organisatoren in Melbourne einen Ausgleich wollen."

Stoddart kann dies nicht trösten. "Ich bin komplett durch den Wind deswegen", erklärte er. "Warum tun Leute so etwas? Ich weiß es nicht. Jetzt sind das nur noch politische Spiele. Das ist idiotisch." Ob das Minardi-Team doch noch zu einer Einigung kommt und doch noch in das Geschehen eingreifen wird, ist bei den jüngsten Entwicklungen kaum abzusehen.

"Wenn es dazu kommt, ein neues Dokument mit allen Unterschriften auszusetzen, und es scheint wohl in diese Richtung zu gehen, dann ist es das, was ich tun werde", fuhr er fort. Doch dies ist auf die Schnelle nicht zu erreichen. "Dafür brauche ich aber mehr Zeit, als ich vor der ersten Session habe."