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  • 23.02.2005 10:17

Williams und Head verärgert über Mosleys Vorgehen

Immer größer wird der Unmut über FIA-Präsident Max Mosley, der nun auch beim BMW WilliamsF1 Team langsam durchschimmert

(Motorsport-Total.com) - Im Zuge der Diskussionen um die Zukunft der Formel 1 wurde der Unmut gegenüber FIA-Präsident Max Mosley zuletzt immer größer. Nun haben sich auch erstmals Frank Williams und Patrick Head vom BMW WilliamsF1 Team negativ über ihren britischen Landsmann geäußert, obwohl sie eigentlich als ihm positiv gesinnt gelten.

Titel-Bild zur News: Frank Williams

Frank Williams ist mit Mosleys Führungsstil überhaupt nicht mehr zufrieden

"Die herrschsüchtige Atmosphäre derzeit im Sport stinkt gewaltig", so Williams bei einem Treffen mit Journalisten. "Es wird immer schlimmer und schlimmer. Ich bin darüber ernsthaft unglücklich. Das ist alles, was ich dazu sagen kann. Im Moment hängt einfach zu viel Feindseligkeit in der Luft. Wir sind uns alle einig, dass wir weniger Technologie brauchen, aber Max will keine Technologie mehr. Die Hersteller sind darüber enttäuscht, aber Bernie sagt, dass er sie weiter in der Formel 1 haben will."#w1#

Williams schließt Mosleys Ende nicht mehr aus

Der 62-Jährige wollte nicht einmal mehr ausschließen, dass Mosley demnächst seinen Job verlieren könnte, zumal erst kürzlich darüber spekuliert worden ist, dass Minardi-Teamchef Paul Stoddart in so eine Rolle hineinwachsen könnte: "Es ist gut möglich", sagte er, "dass es zu einem Ereignis kommen wird, bei dem sich dann auch herauskristallisiert, was nun mit Max passieren soll. Seine Position ist keineswegs unsicher, aber er könnte sich dazu entscheiden, es einfach hinzuschmeißen."

Laut Patrick Head habe Mosleys Verhalten in erster Linie dazu geführt, dass sich die Hersteller nun einig sind und es sogar geschafft haben, Honda und Toyota an Bord zu holen. Die beiden japanischen Konzerne sind der 'GPWC' zwar noch nicht beigetreten, könnten dies jedoch in absehbarer Zukunft tun. Für die Pläne einer Konkurrenzserie ab 2008 wäre dies natürlich ein extrem positiver Schritt, um in den Verhandlungen mit Ecclestone noch mehr Einfluss geltend zu machen.

"Ich bin überrascht", so Head, "über den Zusammenhalt zwischen den Herstellern und einigen ihrer Partnerteams." Außerdem seien die Hersteller verärgert über die späte Bekanntgabe der Umstellung auf Motoren für zwei Rennwochenenden: "Das hat ein Heidengeld gekostet, weil eine Zeit lang zwei Konzepte parallel entwickelt werden mussten. Jetzt sagen alle: 'Genug ist genug!' Die Hersteller glauben nicht mehr, dass Max - wenn er es denn je war - noch eine Bank ist."

Williams kann es sich nicht leisten, auf Hardliner zu machen

Ebenfalls zur Sprache gekommen ist die Aussage von McLaren-Boss Ron Dennis, der angekündigt hat, dass er 2008 in der Position sein will, sich zwischen Formel 1 und 'GPWC' entscheiden zu können. Für Williams ist dies weniger konkret: "Ron ist in der angenehmen Lage, zwei Geschäfte zu haben - das Eine ist die Formel 1, das Andere die Straßenautos. Er ist ein Freigeist, vielleicht steigt er wirklich aus. Ich kann es mir aber nicht leisten, als Hardliner aufzutreten, denn sonst stehen wir am Ende ohne irgendetwas da", so der "Rollstuhl-General".

Allerdings deutete er gleichzeitig an, dass man grundsätzlich sehr wohl mit den Herstellern einig sei, was die Grundprinzipien für eine Rennserie ab 2008 - ob nun Formel 1 oder unter 'GPWC'-Regie - angeht. Gleichzeitig ist jedoch auch bekannt, dass Williams und Head gerne mit Ecclestone weitermachen möchten und auch von einer Lösung ausgehen. Die große Frage ist jedoch, wie groß der Druck ist, den BMW auf WilliamsF1 ausüben wird.