• 04.03.2005 07:53

  • von Marco Helgert

Minardi: Diskussionen statt Rennvorbereitungen

Minardi durfte trotz der Erlaubnis der anderen Teams nicht am Training teilnehmen - Stewards fordern regelkonformes Auto

(Motorsport-Total.com) - Zu Beginn der zweiten Trainingseinheit ging ein Aufatmen durch die Minardi-Truppe: Auf einem neuen Papier, das Teamchef Paul Stoddart unter den anderen Teams zirkulieren ließ, bestätigten nunmehr alle restlichen neun Rennställe, also auch Ferrari, Red Bull Racing und Jordan, dass Minardi mit den Vorjahresboliden antreten darf. Doch dann durchkreuzte die Rennleitung die Pläne.

Titel-Bild zur News: Minardi-Box

Die Minardi-Box blieb während der Trainingssitzungen geschlossen

"Wegen der andauernden Probleme bezüglich der Teilnahme von Minardi am Australien-Grand-Prix nahmen die Autos von Christijan Albers und Patrick Friesacher nicht an den beiden Trainingssitzungen am Freitag teil", so das Team recht lapidar in einer Pressemitteilung. Dabei ist das, was im Hintergrund geschah, durchaus eine genauere Beleuchtung wert.#w1#

Obschon das Minardi-Team schlussendlich eine Freigabe aller anderen Teams erhielt, durften die Piloten nicht auf die Strecke. Denn: "Minardi nimmt immer noch an einer Weltmeisterschaft teil, die sowohl technische als auch sportliche Regeln hat", so die Stewards in der Begründung. "Es ist die Sichtweise der Stewards, dass es nicht angebracht und damit unakzeptabel ist, die technischen Regularien zu ändern, mit denen alle anderen Mitbewerber konform gehen, um den Anforderungen eines Einzelnen zu genügen."

Unter diesen Umständen würde man an einem "Grand Prix teilnehmen, während das Auto bei den technischen Spezifikationen von allen anderen abweichen würde". Die Achterbahnfahrt des Minardi-Teams war mit dieser Entscheidung vorerst beendet. Stoddart wiederum wollte nach Bekanntgabe der Entscheidung eine juristische Lösung anstreben.

"Wir glauben, dass wir einen absolut wasserdichten Fall vorliegen haben und nun ist es am Richter zu entscheiden, ob er es ebenso sieht", so Stoddart. Dennoch wird man versuchen, die Boliden mit den verfügbaren, reglementkonformen Teilen zu versehen, sodass man doch noch am Rennen teilnehmen kann, auch wenn das Gericht sich nicht der Meinung Stoddarts anschließt. "Ich bin mir nicht sicher, ob wir das schaffen werden, aber wir werden es versuchen."