• 04.03.2005 08:08

Renault erklärt die Tücken des neuen Qualifyings

Morgen findet der erste Teil des Qualifyings in Melbourne statt - Renault erklärte schon heute die zu erwartenden Herausforderungen

(Motorsport-Total.com) - Neben der Herausforderung der technischen Neuerungen im Reglement ist vor allem eine Änderung für dieses Jahr einschneidend, nämlich das neue Qualifying-Format: Erstmals werden in dieser Saison zwei Einzelzeitfahren absolviert, deren addierte Zeiten für die Startaufstellung herangezogen werden. Morgen erlebt dieses System quasi seine Feuertaufe.

Titel-Bild zur News: Fernando Alonso

Fernando Alonso macht sich Gedanken über das neue Qualifying-Format

"Das neue Qualifying wird eine schwierige Sache, vor allem für uns Fahrer", erklärte Renault-Pilot Fernando Alonso. "Vor der Session am Samstag werden wir viele Runden absolviert haben, daher ist das weniger Problem. Dafür werden wir bereit sein. Aber am Sonntagmorgen müssen wir ohne Training das Limit finden - mit Rennbenzin im Tank und angefahrenen Reifen. Ich glaube, das wird ein guter Test für die Fähigkeiten der Fahrer."#w1#

Qualifying am Sonntag: Ein Novum

Das Sonntags-Qualifying ist in der Tat ein Novum in der Königsklasse, denn die Piloten werden morgens - zur Zeit des früheren Aufwärmtrainings - ohne Einfahren auf die Strecke geschickt und müssen in Rennkonfiguration eine schnelle Runde absolvieren. An den Autos darf anschließend bis zum Start nichts Wesentliches mehr verändert werden - vor allem die Reifen müssen montiert bleiben und die Benzinmenge bleibt unangetastet.

Pat Symonds, Chefingenieur von Renault, ging näher auf diese Problematik ein: "Die Fahrer werden am Sonntagmorgen 'kalt' rausfahren und ein ganz anderes Auto als am Samstag vorfinden. Sie müssen sich ganz neu einstellen und da wird sich die Spreu vom Weizen trennen." Alonso, zustimmend: "Es ist interessant für uns. Auf manchen Strecken wird das Samstags-Qualifying Spaß machen - mit neuen Reifen und wenig Benzin. Aber der Sonntag ist immer eine Herausforderung."

Setup muss im zweiten Qualifying für das Rennen passend sein

Erschwerend kommt hinzu, dass das Setup schon auf das Rennen angepasst sein muss, wie Symonds erläuterte: "Der Bodenabstand ist höher, weil man die Benzinmenge berücksichtigen muss, und die Radaufhängungen sind so eingestellt, dass der Reifenverschleiß minimal ist. Im Pre-Qualifying wie 2003 haben wir das Auto vielleicht nervös, aber schnell abgestimmt. Jetzt sind aber keine Fehler mehr erlaubt, daher wird das Auto mit leichtem Untersteuern abgestimmt, um dem Fahrer Vertrauen ins Handling zu geben. Das ist genauso wichtig wie schiere Performance im Qualifying."

Aber was passiert, wenn sich die Bedingungen unerwartet ändern, Par? "Die Wahrscheinlichkeit, dass zumindest eine Session an diesem Wochenende nass sein wird, ist ziemlich hoch", entgegnete er. "Wenn es am Samstag regnet, könnten die Teams bei der Entscheidung bezüglich der Strategie in Probleme geraten, denn dann müssen sie sich entscheiden, welche Benzinmenge in der Sonntags-Session gefahren wird."

Für ein facettenreiches Qualifying ist also gesorgt...