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Michelin: Unsere Reifen waren etwas zu hart
Pierre Dupasquier verrät, warum man mit der Leistung der Reifen zufrieden sein kann und in Österreich konkurrenzfähiger sein wird
(Motorsport-Total.com) - Genauso wie am Samstag in der Qualifikation, so hatten die stärksten Michelin-Teams auch im Rennen keine Chance gegen das Bridgestone-bereifte Ferrari-Team. Konnten sich die Partner des französischen Reifenherstellers am Samstag noch gegenüber den anderen Bridgestone-Teams behaupten, gerieten sie im Rennen selbst teilweise ziemlich unter Druck. Der beste Michelin-Pilot war am Sonntag dann Juan-Pablo Montoya, der im FW24 35 Sekunden hinter Michael Schumacher die schwarz-weiß-karierte Flagge sah. Direkt hinter dem Kolumbianer kam mit McLaren-Pilot David Coulthard ein weiterer Fahrer auf Reifen aus dem Hause Michelin ins Ziel. Auf dem Podium standen somit zwar zwei Vertreter der Michelin-Fraktion, doch insgesamt wurden vier der sechs Punkteränge von Bridgestone-Piloten belegt.

© Michelin
In Österreich sollen die Michelin-Pneus konkurrenzfähiger sein
Das Endergebnis untermauerte, dass wie schon zuvor beim Großen Preis von San Marino in Imola, Michelin bei Sonnenschein und Temperaturen um die 24 Grad den Reifen seines Konkurrenten das gesamte Wochenende nicht wirklich etwas entgegenzusetzen hatte. Michelin-Motorsportdirektor Pierre Dupasquier zeigte sich nach dem 65 Runden langen Grand Prix dennoch zufrieden und schilderte wie er die gegenwärtige Situation im "Reifenkrieg" sieht.
Frage: "Können Sie im Moment überhaupt etwas gegen die Dominanz von Michael Schumacher und Ferrari tun?"
Pierre Dupasquier: "Wir müssen die Tatsachen einfach akzeptieren wie sie sind. Es handelt sich hierbei schließlich um Motorsport und es hat schon immer Zeiten gegeben in denen ein Team oder ein Fahrer dominant gewesen sind. Als Niki Lauda in den 70ern für Ferrari die Siege geholt hat, da fragte man sich auch wer denn dahinter Zweiter werden würde. Und 1988 wusste man, dass McLaren gewinnen würde, es war nur eine Frage welche Rennen. Das sind einfach Phasen und jedermann arbeitet hart, um aufzuholen."
Frage: "Wie beurteilen Sie Michelins Performance an diesem Wochenende?"
Dupasquier: "Es gab viele positive Aspekte und zwei unserer Fahrer konnten ja auf das Podium steigen. Dennoch muss man sagen, dass wir in Vorbereitung auf dieses Rennen zu konservativ vorgegangen sind. Im Rennen kamen beide unserer Reifenmischungen zum Einsatz. Sie zeigten wenig Verschleiß zum Ende der Stints. Wir wussten jedoch auch, dass wir hier ein hartes Rennen erleben würden und haben ganz einfach Reifen hierher gebracht die dafür gerüstet waren, doch sie waren etwas zu hart. Das ist meiner Meinung nach aber nicht Grund für den Unterschied zwischen Michael Schumacher und dem Rest des Feldes. Wir hätten vielleicht zwei bis drei Zehntel mehr Leistung aus den Reifen holen können, doch er war ja über eine Sekunde pro Runde schneller als seine Rivalen."
Frage: "Sie haben von positiven Aspekten gesprochen. Was meinen Sie damit?"
Dupasquier: "Ich war von David Coulthards Leistung beeindruckt. Er ist ein sehr starkes, solides Rennen für McLaren gefahren. Die Renaults waren bis zu dem Zeitpunkt an dem sie technische Probleme hatten auch stark. Ich weiß auch nicht wie viele Leute mitbekommen haben, dass Mika Salo die siebtschnellste Rundenzeit gefahren hat, was sehr ermutigend war. Ralf Schumacher und Kimi Räikkönen waren auch sehr schnell unterwegs bis sie Probleme hatten. Abgesehen von einem Reifenproblem bei Mika Salo hatten wir einen problemlosen Nachmittag."
Frage: "Als Nächstes steht das Rennen in Österreich an. Der A1-Ring ist nun ganz und gar nicht wie Barcelona nicht wahr?"
Dupasquier: "Stimmt genau, es gibt keine Gemeinsamkeiten die die beiden Strecken aufweisen. Die Streckenoberfläche ist in Österreich sehr eben und beansprucht die Reifen nicht sehr. Wir arbeiten derzeit an ganz anderen Reifen für das kommende Rennen als jene die wir dieses Wochenende eingesetzt haben."

