Michelin gibt zu: "Haben die Verhältnisse unterschätzt"

Acht Tage nach dem Grand Prix der USA hat Michelin nun erstmals offiziell zugegeben, die Steilkurve in Indianapolis unterschätzt zu haben

(Motorsport-Total.com/sid) - Der Reifenhersteller Michelin hat eigenen Angaben zufolge die extremen Verhältnisse auf der berüchtigten Rennstrecke in Indianapolis unterschätzt: "Die Reifen haben nicht einfach so Luft verloren, sondern waren ungenügend an die extremen Bedingungen in Kurve 13 angepasst", sagte Michelin-Sportchef Pierre Dupasquier. "Wir haben die in diesem Jahr herrschenden Verhältnisse unterschätzt."

Titel-Bild zur News: Michelin-Reifen

Die Michelin-Reifen waren für die Strecke in Indianapolis einfach nicht geeignet

Der Grand Prix der USA vor acht Tagen auf der berühmtesten Rennstrecke der Welt verkam vor gut 110.000 Zuschauern zu einer Farce, weil die sieben mit Michelin-Reifen ausgerüsteten Teams wegen Sicherheitsbedenken nach der Einführungsrunde in die Boxengasse fahren mussten. Das Rennen fand zur großen Verärgerung der Fans nur mit sechs Autos statt.#w1#

Michelin unterstrich in einer heute veröffentlichten Erklärung aber auch, dass es auf den anderen 18 Formel-1-Strecken im Rennkalender 2005 keine vergleichbaren Verhältnisse gebe und zudem Tests vor dem Rennen nicht möglich gewesen seien. Dies sollte in Zukunft dringend geändert werden, mahnte Dupasquier.

Der französische Reifenhersteller zog aus dem Untersuchungsergebnis drei wesentliche Schlüsse: Erstens müssen die Simulationsmodelle für Indianapolis angepasst werden, zweitens möchte man künftig auch in Indianapolis Testfahrten absolvieren und drittens betonte man, dass man zu den bevorstehenden Grands Prix sichere Reifen liefern wird.

Dupasquier bedankte sich außerdem noch einmal für das loyale Verhalten der Partnerteams und wendete sich an die enttäuschten Zuschauer: "Es tut uns Leid, dass die Fans kein aufregendes Rennen gesehen haben", sagte er. "Allerdings kam es für Michelin aufgrund unserer Prinzipien nicht in Frage, Sicherheit für Leistung zu opfern."