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Michael Schumacher trainiert nach Unfall wieder
Der Ferrari-Pilot hat den Unfall bei den Testfahrten in Monza verdaut und ein leichtes Training bereits wieder aufgenommen
(Motorsport-Total.com/dpa) - Michael Schumacher hat nach seinem schweren Testunfall in Monza am Dienstag wieder mit leichtem Training begonnen.

© Ferrari
Michael Schumachers Auto wurde bei dem Unfall in Monza stark beschädigt
"Mir geht es gut", teilte der dreimalige Formel-1-Weltmeister aus Kerpen am Freitag auf seiner Homepage mit.
"Natürlich habe ich am Mittwoch und Donnerstag die Nachwirkungen des Unfalls noch ein wenig gespürt, aber nicht zu sehr."
Am Wochenende werde er wieder sein normales Trainingsprogramm aufnehmen. Einem Start des Ferrari-Piloten beim Großen Preis von Deutschland in Hockenheim am 29. Juli steht nichts im Weg.
Erstmals äußerte sich der 32 Jahre alte Ferrari-Star aus Kerpen
ausführlich zu seinem Horror-Crash bei Testfahrten auf dem
Hochgeschwindigkeitskurs im italienischen Monza am Dienstag. "Im
Nachhinein, muss ich sagen, hatte ich viel Glück, weil die Leitplanke
sich leicht geöffnet hat und dadurch viel Energie abgebaut wurde",
beschrieb Schumacher, wie knapp er bei dem doppelten Einschlag in die
Barrieren Verletzungen entgangen war.
"Es ging alles sehr schnell. Ich habe gebremst, und plötzlich ist
das Heck hinten links ausgebrochen, so dass ich rechts in die
Leitplanke gekracht und dort entlang gerutscht bin", schilderte der
WM-Spitzenreiter den Unfallhergang.
"Ich hatte keine Kontrolle, weil bei dem Einschlag vorne rechts der Reifen wegbrach und ich daher nicht mehr lenken und vor allem nicht bremsen konnte." Er sei die Leitplanke entlang gerutscht, ohne groß Geschwindigkeit abzubauen. Dann sei er über das Kiesbett geschlittert und habe anschließend hinten in der Ecke wieder in die Leitplanke eingeschlagen.
Schumacher war nach ersten ärztlichen Untersuchungen sofort nach
Hause an den Genfer See geflogen, um sich dort von den Unfallfolgen
und dem Schock zu erholen. Weitere medizinische Checks in der Schweiz
hatten ergeben, dass der Rheinländer keine Verletzungen erlitten
hatte. "Die Ärzte hatten mir empfohlen, noch eine kurze Ruhepause
einzulegen", berichtete Schumacher. Es sei nicht ratsam, gleich
wieder zu testen. Am Donnerstagnachmittag habe er aber schon wieder
leicht trainiert, "und am Wochenende werde ich mein normales
Trainingsprogramm wieder aufnehmen".
Schumacher war gleich am ersten Testtag wegen eines Schadens an
seinem Ferrari F2001 in der zweiten Schikane Variante della Roggia
mit etwa 300 km/h vom Kurs abgekommen. Mit hoher Geschwindigkeit war
er zwei Mal in die Leitplanke geprallt. Erste Untersuchungen des
total beschädigten Rennwagens und eine Analyse der Telemetriedaten
durch das Team hatten ergeben, dass Schumacher beim Anbremsen der
Schikane keinerlei Anpressdruck (downforce) am Heck seines Ferrari
hatte. Ursache dafür könnte laut Ferrari der Unterboden gewesen sein.
Beim Überfahren der Kerbs (Randsteine) kurz vor dem Streckenabschnitt
Roggia hätte dieser beschädigt worden sein können.
Bis zu seinem Heimrennen hat Schumacher nur noch einen Termin.
Ansonsten kann er sich erholen und in Ruhe weiter vorbereiten. Der
Hobby-Fußballer spielt am Mittwoch in Mannheim beim traditionellen
Benefiz-Kick "Spiel des Herzens" mit anderen Piloten gegen eine Pop-
Auswahl um DJ Bobo und DJ Ötzi mit. Der Erlös geht über die RTL-
Stiftung "Kinder in Not" an UNESCO-Hilfsprojekte.
Vor dem zwölften Saisonlauf am 29. Juli führt Schumacher die
Fahrerwertung souverän mit 84 Punkten und 37 Zählern Vorsprung vor
dem schottischen McLaren-Mercedes-Piloten David Coulthard (47) an.
Der Brasilianer Rubens Barrichello (34) im zweiten Ferrari und
Williams-BMW-Pilot Ralf Schumacher (31) folgen auf den Plätzen drei
und vier. Michael Schumacher kann seinen Titel im Idealfall schon
beim übernächsten Rennen in Ungarn am 26. August verteidigen.

