• 17.07.2001 21:08

  • von Fabian Hust

Monza: Trotz schwerem Unfall Bestzeit für Schumacher

Mit einem Horrorcrash und einer Bestzeit von Weltmeister Michael Schumacher begann am Dienstag der Monza-Test

(Motorsport-Total.com) - Mit über 200 km/h rutschte Michael Schumacher beim Testauftakt auf dem italienischen Hochgeschwindigkeitskurs von Monza nach 18 gefahrenen Runden von der Strecke und hatte riesiges Glück, dass er unverletzt davon kam. Sein F2001 jedenfalls war schwer beschädigt, doch bis auf einen Brummschädel kam der dreifache Formel-1-Weltmeister unbeschadet davon. Die Unfallursache ist immer noch unklar. Erste Vermutungen des Teams gehen in die Richtung Unterboden. Der Deutsche war in der Schikane zuvor über die Randsteine geräubert und könnte sich dabei den Unterboden beschädigt haben, weswegen mangels Abtrieb ihm das Heck in der Kurve danach ausgebrochen sein könnte.

Titel-Bild zur News: Michael Schumacher

Michael Schumacher und die Mechaniker waren sichtlich geschockt

Mit 1:23.869 Minuten war Michael Schumacher bei Temperaturen von 19 bis 22 Grad und Asphalttemperaturen von 21 bis 24 Grad der Schnellste, doch seine Bestzeit ist mit einem Fragezeichen zu versehen, da er dabei eine Schikane ausließ - wie der zweitplatzierte Olivier Panis und der drittplatzierte Ralf Schumacher übrigens ebenfalls. Chassis Nummer 209 von Ferrari ist so stark beschädigt, dass es in der Fabrik komplett überholt werden muss, wenn man es denn überhaupt noch wird einsetzen können. Ab Mittwoch wird Rubens Barrichello das Steuer eines F2001 übernehmen, der direkt von Silverstone nach Monza geflogen wird.

Für das BMW-Williams-Team war es kein guter Testtag. Zuerst beklagte man einen Motorschaden und anschließend rutschte Ralf Schumacher nach einem Reifenplatzer von der Strecke. Später war es Testfahrer Marc Gené, der auf der Strecke stehen blieb. Mit 0.8 Sekunden Rückstand fuhr Ralf Schumacher die drittbeste Zeit, Gené kam mit 1.5 Sekunden Rückstand auf Platz 6.

Würde man die Zeiten der ersten drei Platzierten wegen Abkürzens der Schikane streichen, so wäre es Jordan-Honda-Testfahrer Ricardo Zonta, der mit 1:25.123 Minuten die Tagesbestzeit gefahren ist. Das Team kämpfte mit einem Ölversorgungsproblem am Motor und aus diesem Grund musste das Aggregat ausgetauscht werden. Auf dem Testprogramm standen Reifentests und das Set Up für den Großen Preis von Italien. Auch am Mittwoch und Donnerstag wird der Brasilianer für das Team in Monza testen, dann wird auch Jarno Trulli zum Test hinzustoßen.

McLaren-Mercedes-Testfahrer Alexander Wurz fuhr mit 1.4 Sekunden Rückstand die viertbeste Zeit. McLarens Testfahrer Nummer 2 Darren Thurner war als Siebtschnellster 1.1 Sekunden langsamer. Mit 2.6 Sekunden Rückstand kam Giancarlo Fisichella im Benetton-Renault auf den achten Platz, Teamkollege Jenson Button war eine Sekunde langsamer und damit als Zehnter der Langsamste des Tages.

Mike Gascoyne, Technischer Direktor des Teams über den Testtag: "Wir hatten einen guten ersten Testtag hier mit unseren beiden Rennfahrern. Es ist das erste Mal in dieser Saison, dass wir mit zwei B201 testen konnten, was ein weiterer kleiner Schritt nach vorne ist. Giancarlo hat sich die meiste Zeit des Tages über auf aerodynamische Daten konzentriert und ein paar gezeitete Runden gefahren. Jenson hat am Rennsetup gearbeitet, aber leider musste er nach 23 Runden wegen eines kleinen Motorproblems sein Auto vorzeitig abstellen."

Vor lauter Zwischenfällen ging das Debüt eines weitere Jungstars fast völlig unter. Der 23-jährige Australier James Courtney durfte für das Jaguar-Team testen und platzierte sich als hervorragender Neunter mit 2.1 Sekunden Rückstand auf die faire Tagesbestzeit von Ricardo Zonta. "Das Auto ist einfach verrückt", schwärmte der Formel-3-Pilot anschließend. Er erklärte ferner, dass er ganz locker gefahren sei und nicht auf Zeiten geachtet habe.