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  • 11.07.2011 14:20

Michael: "Pastor leistet richtig ordentliche Arbeit"

Williams-Technikchef Sam Michael spricht im Interview über das Heimrennen in Silverstone und die jüngsten Entwicklungen beim britischen Rennstall

(Motorsport-Total.com) - Für das britische Williams-Team war das Heimrennen in Silverstone eine kleine Enttäuschung, denn weder Rubens Barrichello noch Pastor Maldonado schafften den Sprung in die Top 10. Mit einer Runde Rückstand, aber nur getrennt durch 0,826 Sekunden erreichten die beiden Südamerikaner nach eineinhalb Stunden die Ziellinie. Wie der Technische Direktor von Williams, Sam Michael, im Teaminterview erläutert, soll sich schon beim Deutschland-Event etwas Besserung einstellen.

Titel-Bild zur News: Sam Michael

Sam Michael und Williams verpassten es in Silverstone, weitere Punkte zu holen

Frage: "Sam, Williams hatte beim Grand Prix von Großbritannien einige Upgrades am Auto. Wie funktionierten diese Modifizierungen?"
Sam Michael: "Alle Neuerungen, die wir in Silverstone am Start hatten, funktionierten wie erwartet. Dabei handelte es sich um den Auspuff, den Diffusor, den Frontflügel und die Aufhängung. Wir hatten diese Teile bei beiden Autos sowohl in der Qualifikation als auch im Rennen im Einsatz."

Frage: "Pastor war zum vierten Mal in den vergangenen fünf Events in der Qualifikation schneller als Rubens. Wie sehr verbessert er sich im Saisonverlauf?"
Michael: "Pastor leistet richtig ordentliche Arbeit. Als Neuling ist er speziell auf den Kursen stark, die er bereits kennt. Alle Zeichen deuten darauf hin, dass er 2012 richtig gut auftreten kann, sobald er erst einmal mit allen Strecken im Kalender vertraut ist. Dadurch kann er sich bei jedem Rennen einfach darauf konzentrieren, schnell zu fahren."

Frage: "Regen spielte sowohl im Qualifying als auch im Rennen eine wichtige Rolle. Wie schwierig war es, die richtige Reifenwahl zu treffen?"
Michael: "Die Bedingungen waren zwar sehr wechselhaft, doch wir hatten zu jeder Zeit die richtigen Pneus an den Autos. Bei solchen Verhältnissen musst du schnell zu Entscheidungen gelangen. Manchmal stehen dir dafür aber nur wenige Informationen zur Verfügung."

"Wir hatten zu jeder Zeit die richtigen Pneus an den Autos." Sam Michael

Frage: "Wie kamen die Fahrzeuge in der Startphase auf den Intermediates zurecht?"
Michael: "Auf den Intermediates funktionierte keines unserer Autos richtig gut. Wir hatten ein neues Aufhängungs-Design am Start, das wir nicht allzu ausgiebig ausprobiert hatten. Vielleicht waren die Einstellungen ein bisschen zu sehr auf ein Trocken-Setup getrimmt. Vor dem Deutschland-Rennen werden wir uns das noch einmal genau ansehen."

Frage: "Williams setzte unterschiedliche Strategien an: Rubens kam zweimal zum Reifenwechsel herein, Pastor dreimal. Was waren die Gründe dafür?"
Michael: "Wir wählten unterschiedliche Taktiken, um sicherzustellen, in einer guten Position zu sein, sollte später im Rennen etwas Ungewöhnliches passieren. Das war möglich, weil der Abrieb der Reifen geringer war, als wir das erwartet hatten. Auf der noch immer leicht feuchten Strecke kamen die weichen Slicks nämlich sehr gut zurecht."


Fotos: Williams, Großer Preis von Großbritannien


Frage: "Die Regeln bezüglich des auspuffangeströmten Diffusors waren in Silverstone ein immer wiederkehrender Diskussions-Gegenstand. Was kannst du uns über die jüngsten Entwicklungen in dieser Sache berichten?"
Michael: "Unser Stand der Dinge ist, dass wir wieder zu den Regeln von Valencia zurückkehren werden, wenn alle Teams damit einverstanden sind. Ansonsten bleibt es bei den Regeln, wie wir sie in Silverstone hatten."

Frage: "Als nächstes steht der Große Preis von Deutschland auf dem Programm. Was erwartest du vom FW33 auf dem Nürburgring?"
Michael: "Wie immer werden wir versuchen, mit beiden Fahrzeugen in die Top 10 vorzudringen."