Formel-1-Newsticker
Miami-Samstag in der Analyse: Sprintchaos und Papas Meisterstück
Der Formel-1-Liveticker zum Nachlesen: +++ Max Verstappen holt die Pole in Miami +++ Lando Norris der Sieger im Sprint +++ Jones: Norris ein schwacher Mensch +++
Jetzt Session-Ticker öffnen
In zehn Minuten beginnt das Qualifying in Miami und wir verlagern das Geschehen damit erst einmal in unseren Session-Ticker. Hier ist also kurz Pause, nach dem Ende der Session geht es an dieser Stelle ganz regulär weiter.
Und wenn ihr wissen wollt, wie ihr die Formel 1 an diesem Wochenende im Livestream sehen könnt, urlvgd#title:dann erfahrt ihr das hier|blank:
Auch Lawson bestraft
Jetzt geht es wie das Brezelbacken: Auch Liam Lawson bekommt eine Strafe und verliert seinen Punkterang. Ihm wird die Kollision mit Fernando Alonso zur Last gelegt.
Die Begründung der Kommissare: "Auto 30 versuchte ein Überholmanöver auf der Außenseite von Auto 14 in Kurve 11. Obwohl es vollständig auf gleicher Höhe war, befand sich die Vorderachse von Auto 30 am Scheitelpunkt nicht vor der Vorderachse von Auto 14, wie es in den Richtlinien für das Fahrverhalten vorgeschrieben ist."
"Daher hatte Auto 30 keinen Anspruch darauf, am Kurvenausgang Platz gelassen zu bekommen. Aufgrund der Streckenführung hat das Fahrzeug, das in Kurve 11 Anspruch auf die Ideallinie hat, auch in Kurve 12 Anspruch auf die Ideallinie."
"Auto 30 fuhr zwischen Kurve 11 und 12 bis an den äußeren Rand der Strecke und kollidierte auf dem Weg zu Kurve 12 mit Auto 14. Die Sportkommissare kamen zu dem Schluss, dass Auto 30 überwiegend die Schuld trägt, und halten daher eine Zeitstrafe von 5 Sekunden unter Berücksichtigung der Streckenbedingungen für angemessen."
Verwarnung für Charles Leclerc
Charles Leclerc bekommt derweil eine Verwarnung, weil er nach seinem Unfall vor dem Rennen noch mit beschädigtem Auto weitergefahren war. Für Leclerc ist es die erste Verwarnung, bei fünf innerhalb einer Saison gibt es eine Strafversetzung um zehn Plätze.
Albon verliert Rang vier
Bitter für Williams: Alexander Albon verliert nachträglich seinen vierten Platz. Er bekommt fünf Sekunden Zeitstrafe, weil er zu Beginn der Safety-Car-Phase in drei aufeinanderfolgenden Sektoren unter der Minimumzeit und damit zu schnell unterwegs war.
Vom vierten Platz fällt er auf Rang zwölf zurück, alle anderen rücken eine Position auf, sodass auch Andrea Kimi Antonelli jetzt einen Punkt bekommt.
Nichts Neues bei Cadillac
Cadillac hatte in den sozialen Netzwerken immer auf einen Termin am Samstag hingewiesen. Einige erwarteten eine Präsentation und sogar die Bekanntgabe eines ersten Fahrers - etwa Sergio Perez? Passiert ist bislang aber nicht viel. Es gab bislang lediglich eine wenig aussagekräftige PK mit Dan Towriss, dem Chef von Mutterkonzern TWG Motorsports.
Er sagte: "Ich glaube, das Wichtigste ist: Wir haben es nicht eilig, einen Fahrer auszuwählen - da steckt viel dahinter, wenn man seinen Piloten für die Formel 1 auswählt. Deshalb nehmen wir uns Zeit. Auf der Liste stehen sicherlich die Namen, über die viele Leute sprechen. Auch wenn ich es immer wieder lustig finde, morgens aufzuwachen und zu lesen, wir seien in den finalen Verhandlungen."
Towriss räumte ein, dass ein Fahrerduo, das beim Aufbau des Teams helfen kann, entscheidend sein wird - und dass die Leistung auf der Strecke nicht der einzige Maßstab für potenzielle Kandidaten ist. "Klar, die Performance ist ein Aspekt, aber Erfahrung ist ein anderer. Das ist ein komplett neues Projekt - Feedback zum Auto ist da extrem wichtig. Es geht nicht nur um das, was auf der Strecke passiert, sondern auch um das, was im Simulator passiert. Da gibt es viele Faktoren."
Ein US-Fahrer ist angedacht, muss aber nicht zwingend im ersten Jahr kommen. "Uns allen ist wichtig, es auf die richtige Art und Weise zu tun."
Bearman verliert Punkt
Oliver Bearman verliert seinen Punkt vom Sprintrennen in Miami. Wie Max Verstappen wurde der Haas-Pilot für eine unsichere Freigabe beim Boxenstopp bestraft. Er war Nico Hülkenberg in den Weg gefahren, der abbremsen musste.
Doch weil die Aktion nicht so hart war wie bei Verstappen, bekommt Bearman nur fünf Sekunden Strafe. Die spült ihn aber von Rang acht auf Rang 14 zurück. Damit bekommt Yuki Tsunoda einen Punkt. Vielleicht werden es aber noch mehr ...
Verstappen: Erstmals seit 2016 ohne Punkte im Ziel
Für Max Verstappen geht mit dem Sprint in Miami eine wahnsinnige Serie zu Ende. Denn das letzte Mal, dass er in einem Rennen (oder Sprint) die Zielflagge sah und keine Punkte geholt hat, war in Belgien 2016 - damals gab es Platz elf.
Seitdem holte der Niederländer knapp neun Jahre lang immer Zähler, wenn er ins Ziel kam. Zwar wurde er in der Zwischenzeit dreimal außerhalb der Punkte gewertet, dabei war er aber stets kurz vor Schluss ausgeschieden, ohne ins Ziel zu kommen.
Hamilton: Alles auf eine Karte
Lewis Hamilton hatte auf seinen Intermediates im Rennen große Probleme und musste daher Risiko gehen, was sich am Ende ausbezahlte: "Ich glaube, alle hatten damit zu kämpfen, und ich habe am Ende einfach die Entscheidung getroffen: 'Ich komme rein'", sagt er. "Also: Risiko eingehen, alles auf eine Karte setzen - und es hat sich ausgezahlt."
"Ich war echt glücklich, richtig, richtig glücklich über das Ergebnis, hier oben zu stehen, denn nach dem Qualifying sah es nicht gut aus", so der Brite nach dem überraschenden dritten Platz.
"Auf den Inters bin ich nur herumgerutscht", schildert er. "Ich hatte den Williams hinter mir, glaube ich. Und noch einen dahinter, der mich wahrscheinlich überholt hätte. Also dachte ich mir: Ich muss etwas riskieren."
"Ich war in Kurve 12 komplett auf Volleinschlag, in Kurve 16 auch, und das Auto ist trotzdem nicht eingelenkt – also dachte ich: Jetzt einfach machen. Ehrlich gesagt hätte ich es vielleicht ein oder zwei Runden früher tun sollen."
Wolff kritisiert fehlendes Urteilsvermögen
Toto Wolff hat kein Verständnis für die Boxenpanne bei Red Bull, die seinem Piloten Punkte kostete: "Wenn das das Hauptrennen gewesen wäre, wäre das wirklich ärgerlich", sagt er bei Sky. "Aber ich bin überrascht über das völlige Fehlen von Urteilsvermögen in dem Moment, denn es war nicht mal ansatzweise vertretbar, das Auto da rauszulassen, ohne sicherheitsrelevante Bedenken. Da hat eindeutig jemand die Nerven verloren."
Auch mit Kurve 1 hat der Österreicher noch keinen Frieden geschlossen: "Ich denke nicht, dass wir hier gute Maßstäbe setzen", sagt er. "Man lässt einfach die Bremse los und drängt den anderen raus. Auch mit Blick auf die Nachwuchsserien – ich finde, man muss eine Wagenbreite Platz lassen, aber dieses Verhalten hat sich irgendwie eingeschlichen: Kurve 1, drück den anderen raus."
"Und das ist, weiß ich nicht, Kimis sechstes Rennen oder so, und jetzt hat er gelernt, dass das eben die Art ist, wie es gemacht wird. Ich bin da nicht ganz einverstanden, aber vielleicht ist das einfach die Richtung, die wir über die letzten Jahre zugelassen haben."
Achtung, Qualifying jetzt 22:15 Uhr!
Die FIA hat auf die längere Unterbrechung vor dem Formel-1-Sprint reagiert und den Zeitplan für den Rest des Tages angepasst. Wichtig: Das Qualifying findet 15 Minuten später statt. Statt 22 Uhr geht es jetzt erst 22:15 Uhr los.
Auch alle anderen Rahmenaktivitäten verschieben sich, sodass auch die F1 Academy erst 21:10 Uhr statt 20:55 Uhr in ihr erstes Rennen geht.
Antonelli hadert mit Kurve 1
Für Andrea Kimi Antonelli war die Szene bitter, weil er dadurch um Punkte gebracht wurde. "Es ist auf jeden Fall schade, aber zum Glück haben wir noch ein Qualifying, um zurückzuschlagen", sagt der Mercedes-Pilot, der sich um eine "großartige Chance" gebracht sieht.
Was ihn eher ärgert, ist die Sache mit Oscar Piastri in Kurve 1, der ihn nach eigener Ansicht abgedrängt habe. "Es scheint so zu sein, dass man im Grunde machen kann, was man will - gut zu wissen für die Zukunft", merkt er an.
Verstappen: Froh, dass niemand verletzt wurde
Bei Red Bull häufen sich die Boxenstopp-Pannen. Schon in Bahrain hatte es bei beiden Fahrern Probleme mit der Ampel gegeben. Einen Zusammenhang sieht Verstappen aber nicht: "Es waren alles unterschiedliche Vorfälle, also kann man das nicht wirklich miteinander vergleichen", sagt er. "Wir alle wollen nicht, dass so etwas passiert - aber es ist eben passiert. Das müssen wir untersuchen."
"Auf der anderen Seite bin ich einfach froh, dass niemand verletzt wurde. Denn wenn man mit diesen Autos jemanden trifft, ist das nicht gut. Aber ja, ich denke, es war glasklar, was da passiert ist. Daher habe ich nicht viel mehr dazu zu sagen."
Weitere Strafen drohen
Neben Max Verstappen drohen nach dem Sprint noch weiteren Fahrern Strafen. Liam Lawson und Fernando Alonso müssen sich nach ihrer Kollision jetzt um 20 Uhr vor den Kommissaren verantworten, was auf eine Strafe für Lawson hinauslaufen könnte.
Um 20:20 Uhr muss Alexander Albon erscheinen, wegen eines vermeintlichen Safety-Car-Vergehens. Das wäre für ihn bitter, denn er ist als Vierter stark platziert.
Bilder eines turbulenten Samstags
Die Bilder des Sprints und nachher auch vom Qualifying findet ihr natürlich wie üblich in unserer Galerie.
Piastri enttäuscht
Oscar Piastri war naturgemäß weniger angetan: "Ich habe das Gefühl, dass ich da so ziemlich alles richtig gemacht habe, also bin ich natürlich ein bisschen enttäuscht, nur Zweiter geworden zu sein", sagt der Australier.
"Aber so ist das nun mal manchmal. Leider ist der Rennsport ein ziemlich gnadenloses Geschäft. Hoffentlich bedeutet das, dass ich dafür heute Nachmittag und morgen ein bisschen Glück habe. Es war wieder ein großartiger Start, und ich musste diesmal wirklich die Ellbogen ausfahren."

