Mercedes verdächtigt Renault: FIA eingeschaltet

Mercedes ließ in Bezug auf die Motorenmappings von Renault eine Klanganalyse durchführen, die FIA konnte aber nichts Verwerfliches feststellen

(Motorsport-Total.com) - Während die beiden Renault-Kundenteams Red Bull und Lotus angekündigt haben, gegen das F-Schacht-System von Mercedes möglicherweise Protest einzulegen, verdächtigt Mercedes den Motorenhersteller Renault, mit dem Motorenmapping zu tricksen - mit dem Ziel, die Auspuffgase im Schleppbetrieb zu beschleunigen, um deren aerodynamischen Effekt beim Anströmen von Teilen im Heck zu maximieren.

Titel-Bild zur News: Norbert Haug, Adrian Newey und Christian Horner

Norbert Haug (links) im Gespräch mit den Red-Bull-Granden Newey und Horner

Zwar wurde der Bereich des Strömens von Auspuffgasen durch das FIA-Reglement seit Ende 2011 stark eingegrenzt, doch praktisch alle Teams nutzen den Effekt im erlaubten Rahmen nach wie vor. Doch der merkwürdige Klang des Renault-V8-Motors veranlasste die Mercedes-Ingenieure dazu, eine detaillierte Klanganalyse durchzuführen und diese auch der FIA zu präsentieren, wie unsere Kollegen von 'Autosport' berichten.

"Wenn du etwas witterst, das du nicht verstehst, dann bittest du um Klarstellung. Würdest du das nicht tun, wärst du in der Formel 1 falsch", wird Mercedes-Sportchef Norbert Haug vom britischen Fachmagazin zitiert. "Ich kann verstehen, wenn jemand in Bezug auf unseren Heckflügel um Klarstellung bittet. Aber wir drohen ja keinen Protest an, sondern wir wollen nur verstehen, was da vor sich geht."

Den Motorenherstellern ist es derzeit gestattet, im Schleppbetrieb bis zu vier Zylinder abzuschneiden, um mehr Energie ins Auspuffsystem zu bekommen, ohne damit gleichzeitig Vortrieb zu erzeugen. Renault wurde verdächtigt, dass phasenweise nur noch drei von acht Zylindern aktiv waren, doch die FIA konnte nach Analyse der von Mercedes vorgelegten Klangproben keinen Verstoß gegen das Reglement feststellen.

Haug hofft unabhängig davon, dass die Motorensteuerung nicht mehr für die Anströmung aerodynamischer Komponenten manipuliert wird, denn: "Es ist ja auch eine Kostenfrage", argumentiert der Deutsche. "Man sollte nicht verschiedene Modi fahren dürfen. Ich glaube nicht, dass das passiert, aber man kann auf anderen Wegen etwas Ähnliches erreichen. Das alles ist auch nicht gut für die Lebensdauer des Motors."