• 06.07.2003 13:06

  • von Marcus Kollmann

McNish: Harte Arbeit zahlt sich immer aus

Der RenaultF1-Testfahrer zieht Halbzeitbilanz und erklärt, warum Renault sich noch mehr verbessern kann als Williams und McLaren

(Motorsport-Total.com) - Im Vergleich zur letzten Saison, als Ferrari alle anderen Teams eindeutig dominierte, steht nach acht von 16 Rennen der Saison 2003 fest, dass sich das Kräfteverhältnis in der Formel 1 grundlegend verändert hat.

Titel-Bild zur News: Allan McNish

Ist mit Renaults Fortschritten und der Saison 2003 zufrieden: Allan McNish

Da es derzeit so eng in der Weltmeisterschaft wie schon lange nicht mehr zugeht, rechnet auch Allan McNish noch mit einigen spannenden Rennen und Überraschungen.

"Wir haben die Halbzeitmarke der Saison nun hinter uns und es ist noch immer unmöglich vorherzusagen wer die Meisterschaft gewinnen wird", so der Schotte in seiner Analyse der ersten Jahreshälfte.

"Zu Beginn hatte jeder mit dem neuen Ferrari gerechnet, doch der alte McLaren erwies sich dann als sehr konkurrenzfähig. Williams hatte zu dieser Zeit Probleme den FW25 richtig abzustimmen, während Renault von Beginn an konkurrenzfähig war", rekapituliert der 33-Jährige.

Mittlerweile hat sich das Kräfteverhältnis unter den Teams aber bereits wieder verschoben, denn seit einigen Rennen ist es das BMW-Williams-Team welches den stärksten Eindruck hinterlässt. "Nur wenige haben damit gerechnet, dass sie so schnell aufholen würden. Williams hat das Potenzial seines Autos freigelegt und damit an der Spitze alles durcheinander gebracht. Michelin hat über den Winter auch einen sehr großen Schritt vorwärts gemacht und ihren Rivalen den Schneid abgekauft", führt auch McNish die Reifen des französischen Herstellers als einen Grund für das ausgewogene Verhältnis zwischen den Top-Teams an.

Ist Ferrari unbesiegbar? "Die letzten Rennen haben gezeigt, dass sie es nicht sind", freut sich McNish, der auch Renault eine gute Leistung bescheinigt. "Der R23 ist von Rennen zu Rennen weiterentwickelt worden. Dass wir in der Fahrerwertung besser aussehen als in der Konstrukteurswertung liegt daran, dass Jarno zum Anfang des Jahres viel Pech hatte."

Dass McLaren das Debüt des MP4-18 noch immer hinauszögert, könnte sich laut Allan McNish als positiv für Renault erweisen. Das anglo-französische Team liegt derzeit nämlich mit 24 Zählern weniger als McLaren-Mercedes auf Platz 4 der Markenwertung. Da man sich aber bis zum Ende der Saison nicht ausruhen wird, könnte durchaus auch Renault noch um Platz 3 in der Konstrukteurswertung kämpfen, hofft McNish.

"Renault wird weiterhin kontinuierlich Fortschritte machen, sowohl was den Motor als auch was das Chassis anbelangt. Williams wird weniger erreichen können, denn sie ernten bereits die Früchte ihrer Arbeit und für McLaren ist es das Gleiche", findet der 33-Jährige. "Was aber auch immer eintreten wird, eine Sache ist schon jetzt bewiesen, nämlich, dass sich harte Arbeit immer auszahlt", so der RenaultF1-Pilot abschließend.