• 20.02.2003 13:53

  • von Fabian Hust

McLaren und Williams legen Protest gegen Reglement ein

Weil man der Meinung ist, dass das neue Reglement eine Gefahr für die Sicherheit darstellt, hat man bei der FIA Protest eingelegt

(Motorsport-Total.com) - In einem sechsseitigen Brief an den Präsidenten des Automobilweltverbandes FIA, Max Mosleay, haben die Teamchefs Frank Williams (BMW-Williams) und Ron Dennis (McLaren-Mercedes) wie erwartet gemeinsam Protest gegen das neue Reglement eingelegt. Die beiden Teams sind der Meinung, dass die FIA mit den zwangsweise auferlegten Änderungen am Reglement gegen bestehende Regularien verstößt, nun will man mit allen Mitteln versuchen, die Änderungen am Reglement in letzter Minute zu stoppen ? zur Not auch vor einem Schiedsgericht.

Titel-Bild zur News: Ron Dennis

Ron Dennis protestiert wie erwartet gegen das neue Formel-1-Reglement

In dem Schreiben drücken sich Frank Williams und Ron Dennis zutiefst besorgt darüber aus, dass die eingeführten Änderungen die fundamentalen Werte der Formel 1 und den Showplatz fortschrittlicher Technologie zerstören werden. So wird bekanntlich die bi-direktionale Telemetrie mit sofortiger Wirkung verboten sein, ab dem Großen Preis von Großbritannien sind elektronische Fahrhilfen verboten, in Zukunft sollen dann auch bestimmte Komponenten des Autos wesentlich langlebiger ausgelegt werden.

Hart kritisiert wird in dem offenen Brief vor allem auch die neue Vorschrift, dass die Autos nach dem Qualifying bis Sonntagmorgen im Parc Fermé stehen bleiben müssen. Dadurch wird die verfügbare Zeit, während der die Mechaniker an den Autos arbeiten können, von 18,5 auf 2,5 Stunden reduziert. Dies sei ein erhebliches Sicherheitsrisiko. Auch das Telemetrieverbot könnte dazu führen, dass mögliche Fehlerquellen unentdeckt bleiben und so eine Gefährdung für alle Beteiligten in Kauf genommen wird.

"Die FIA versucht die Formel 1 einfacher zu gestalten", so Ron Dennis in dem heute auch an Formel-1-Boss Bernie Ecclestone übermittelten Schreiben. "Die FIA hat umfangreiche neue Regularien für die Saison 2003 eingeführt, ohne die Teams zuvor auf vernünftige Weise zu kontaktieren. Wir wollen eine stabile, gut durchgeführte und professionell geregelte Formel 1, um den weiteren Erfolg des Sports sicher zu stellen."

"Manche dieser Veränderungen sind gegen den Geist der Formel 1, ihrer ungebrochenen Vortrefflichkeit und der notwendigen technologischen Fortschrittlichkeit", so Frank Williams. "Wir sind der Meinung, dass die FIA unnotwendige pessimistische Ansichten über die Zukunft der Formel 1 hat. Die Vorschläge der FIA werden viele Aspekte und Facetten unseres Sports beseitigen, die in den letzten 20 Jahren zu dem florierenden Erfolg geführt haben. Sie zerstören die Natur der Formel 1 und die Abgrenzung von anderen Motorsportarten."

Der Brite ist der Meinung, dass die Formel 1 sich nicht in einer Krise befindet, wie dies von vielen Experten, inklusive FIA-Präsident Max Mosley, dargestellt wird: "Es ist irreführend, darauf hinzuweisen, dass sich die Formel 1 in einer Krise befindet ? sie bleibt ein einzigartiger populärer und sehr erfolgreicher Sport. Leider wird nur ein Teil des generierten Einkommens der Formel 1 zurück in den Sport und in die Teams fließen gelassen. Dieses Thema anzugehen ist der sicherste Weg, um stabile und erfolgreich unabhängige Teams zu haben."

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