Renault-Technikchef über Verbot der Fahrhilfen

Mike Gascoyne äußerte sich kürzlich zum Verbot der elektronischen Fahrhilfen, das ab Silverstone in Kraft treten wird

(Motorsport-Total.com) - Mit dem Grand Prix von Großbritannien am 20. Juli tritt das von vielen lange herbeigesehnte Verbot der elektronischen Fahrhilfen in Kraft. Startautomatik und Traktionskontrolle müssen dann wieder eingemottet werden, dem Piloten kommt dafür eine größere Bedeutung zu.

Titel-Bild zur News: Mike Gascoyne (Technischer Direktor)

Renault könnte durch das neue Reglement einen leichten Nachteil haben

Mike Gascoyne, Technischer Direktor bei Renault, glaubt nicht, dass sich die Rundenzeiten dadurch drastisch verändern werden ? zumindest nicht bei normalen Bedingungen: "Das Aus für die Traktionskontrolle wird für die Teams eine Reihe an Konsequenzen haben. Zunächst einmal glaube ich nicht, dass der Unterschied in der Zeit so gravierend sein wird, wenn die Reifen noch neu sind. Bei Rennbedingungen sieht dann aber alles schon ganz anders aus."

"Den Fahrern wird es schwerer fallen, konstant am Limit zu fahren", so der Brite, der weiß, dass der Gummiverschleiß dramatisch ansteigen wird, weil es beim Herausbeschleunigen aus den Kurven wieder mehr Wheelspin als bisher geben müsste. Denjenigen, die gefühlvoll mit dem Gasfuß umgehen können, sollte das Reglement also speziell gegen Ende eines Rennens einen gewissen Vorteil verschaffen.

Für Renault hätte sich Gascoyne aber lieber das derzeitige Reglement gewünscht: "Es wird uns besonders hart treffen", sinnierte er, weil die Franzosen auf dem Elektronik-Sektor als äußerst fortschrittlich gelten. "Andererseits werden wir mehr Frühstarts sehen und mehr Action in die erste Kurve hinein. Gerade in der Anfangsphase eines Rennens wird es mehr Fahrfehler geben, aber das ist ja nur menschlich."