• 27.03.2005 10:42

  • von Marco Helgert

McLaren-Mercedes unter Wert geschlagen

Der McLaren-Mercedes MP4-20 besitzt mehr Potenzial, als in Australien und Malaysia deutlich wurde - Verbesserungen bis zum Spanien-Rennen

(Motorsport-Total.com) - Wirft man einen Blick auf den momentanen WM-Stand nach zwei absolvierten Rennen, so ergibt sich eine Leistungsverteilung, die nicht ganz das Kräfteverhältnis in der Formel 1 widerspiegelt. Mit neun Punkten ist das McLaren-Mercedes-Team nur auf Rang sechs klassiert, noch hinter dem BMW WilliamsF1 Team, Ferrari und Red Bull Racing. Ein Podestplatz entglitt den Piloten Kimi Räikkönen und Juan-Pablo Montoya in den ersten beiden Rennen.

Titel-Bild zur News: Kimi Räikkönen

Noch wartet das McLaren-Mercedes-Team auf einen Podestplatz

Dennoch hält sich der Pessimismus im Rennstall noch in Grenzen. Man erinnert sich noch gut an den WM-Start 2004, als verrauchende Mercedes-Motoren für Missstimmung sorgten. Aber zufrieden ist man auch 2005 nicht. Es ist offensichtlich, dass der MP4-20 schnell genug gewesen wäre, in Melbourne und Sepang auf das Podest zu fahren, doch bisher vereitelte immer irgendein Umstand diesen Erfolg.#w1#

An der Zuverlässigkeit liegt es nicht, Räikkönen und Montoya gehören zu jenen sechs Fahrern, die beide Auftaktrennen ohne Rundenrückstand beenden konnten - zu dieser Riege gehören auch David Coulthard, Christian Klien, Fernando Alonso und Jarno Trulli. Hinzu kommt, dass Räikkönen in Sepang die schnellste Runde des Rennens absolvierte, der Ventilschaden am rechten Hinterreifen zerstörte jedoch den Traum vom Podestplatz.

Für Teamchef Ron Dennis sind die äußeren Begleitumstände und die kleinen und großen Vorfälle im Rennen ausschlaggebend für die magere Ausbeute. "Wenn wir testen, dann sagen wir unseren Fahrern ja auch nicht: 'Kannst du fünf Runden fahren, immer schön über die Kerbs und auch mal von der Strecke rutschen?' Aber genau das passiert hier (bei den Rennen)."

Verbessert Paket bis zum Spanien-Grand-Prix

In Melbourne verloren Räikkönen und Montoya aerodynamische Anbauteile beim Versuch, langsamere Konkurrenten zu überholen. Doch ohne intakte Aerodynamik sinkt die Effizienz des gesamten Fahrzeugpakets, der Reifenverschleiß aber steigt an - bei den heutigen Reifenregeln nicht die beste Voraussetzung für ein Spitzenergebnis.

Abgeschrieben werden die "Silberpfeile" aber nicht, schon gar nicht von der Konkurrenz. Dass der MP4-20 ganz vorn mitfahren könnte, wenn denn alles nach Plan verläuft, ist auch den Ingenieuren von Renault, Ferrari, WilliamsF1 oder Toyota bewusst. Doch zu lange darf man bei Mclaren-Mercedes nicht nach der Form suchen. Die Konkurrenzteams verbessern sich ständig, also muss auch der MP4-20 stetige Weiterentwicklungen erfahren.

"Wir haben Schwächen auf zwei oder drei Gebieten", wird Dennis von 'Reuters' zitiert. "Wir wissen, wo diese Schwächen sind, sie sind bereits ausgemacht worden." Große Verbesserungen wird es beim Spanien-Grand-Prix am 8. Mai geben. "Unser Ziel ist Spanien, dort wollen wir die nächste Serie von Veränderungen an Auto und Motor bringen. Wir sind ziemlich zuversichtlich, dass sich unsere Leistung in die richtige Richtung entwickelt. Ob wir in der ersten Startreihe stehen wollen? Ja. Aber da sind wir nicht, also müssen wir noch etwas härter arbeiten."