• 16.05.2005 12:11

  • von Marco Helgert

McLaren-Mercedes: Nächster Sieg in Monaco?

Mit großen Hoffnungen reisen Kimi Räikkönen und Juan-Pablo Montoya an die Côte d'Azur - Alex Wurz als Testfahrer am Donnerstag im Einsatz

(Motorsport-Total.com) - Der Sieg von Kimi Räikkönen in Barcelona lässt die Erwartungen im McLaren-Mercedes-Lager auch für den Monaco-Grand-Prix steigen. Möchte man den Rückstand auf den in der WM Führenden Fernando Alonso verringern, müssen nun weitere Erfolge her. Auch Juan-Pablo Montoya möchte nach seiner Rückkehr in Barcelona nun wieder zu alter Form auflaufen, während Alexander Wurz das dritte Auto am Donnerstag steuern darf.

Titel-Bild zur News: Kimi Räikkönen (McLaren-Mercedes MP4-20)

Kimi Räikkönen hofft, den Triumph in Spanien in Monaco zu wiederholen

"Es ist großartig, mit dem positiven Ergebnis des Teams aus Spanien im Rücken in Monaco anzukommen", so Räikkönen. "Hoffentlich können wir auch die Leistung mitnehmen, denn Monaco möchte wirklich jeder gerne gewinnen, auch wenn es eine völlig andere Herausforderung ist. Es ist die kürzeste und langsamste Strecke, auf der wir fahren, die Durchschnittsgeschwindigkeit liegt bei zirka 160 km/h."#w1#

"Aber auch ohne hohe Geschwindigkeiten, starkes Bremsen oder G-Kräfte ist es sehr anstrengend für Autos und Fahrer", fuhr der Finne fort. "Man fährt ständig Kurven, durch den engen Charakter muss man sich immer zu 100 Prozent konzentrieren, denn der kleinste Fehler bedeutet das Aus. Überholen kann man nicht wirklich, aber beim Anbremsen der 'Mirabeau' kann man es versuchen, wenn das vordere Auto viel langsamer ist oder dessen Fahrer einen Fehler macht."

Montoya liebt es, in Monaco zu fahren

Auch Montoya freut sich auf das Rennen an der Côte d'Azur, das er 2003 gewinnen konnte. "Ich liebe es immer, den Monaco-Grand-Prix zu bestreiten - der Ort, die Atmosphäre, die Geschichte. Der Sieg 2003 ist ein Höhepunkt meiner Karriere. Es gibt hier einige Herausforderungen, keine Auslaufzonen, eng an der Strecke stehende Leitplanken und eine interessante Streckenoberfläche mit Rinnen und Gullideckeln. Aber in Monaco stört das nicht. Durch den Streckenbelag fahren die Autos so hoch wie nie im Jahr."

"Der Schlüssel ist ein guter Abtrieb am Vorderwagen für die engen Kurven, an den Scheitelpunkten muss man schnell sein", erklärte der Kolumbianer. "Die aerodynamische Effizienz ist nicht so wichtig wie das Handling, und jeder wird mit maximalem Abtrieb fahren. Wir hatten in 'Paul Ricard' einen guten Test, haben am Setup für das Rennen gearbeitet. Ich freue mich daher, am Donnerstag auf die Piste zu gehen."

In Spanien durfte Pedro de la Rosa den dritten "Silberpfeil" am Freitag steuern, in Monaco ist nun Alexander Wurz an der Reihe. "Ich freue mich, in Monaco hinter dem Steuer des dritten McLaren-Mercedes-Boliden zu sitzen", so der Österreicher. "Ich hatte die Gelegenheit, hier drei Rennen zu bestreiten, und das war eine großartige Erfahrung, ich freue mich daher darauf, den MP4-20 auf dem Kurs zu steuern."

"Trotz meines Unfalls am Freitag hatten wir einen guten Test in 'Paul Ricard', ich arbeitete hauptsächlich an der Reifenauswahl mit Michelin", so Wurz, der vermutlich wegen eines Reifenschadens verunglückte. "In Monaco ist der mechanische Grip der Schlüssel zu Erfolg, da die Geschwindigkeiten so niedrig sind. Auch das Gripniveau ist nicht sehr hoch, aber es wird besser, je mehr Gummi auf die Bahn gelegt wurde. Daher wird die Arbeit an den Reifen am Donnerstag so wichtig wie eh und je sein."

Haug: Viele Siegkandidaten in Monaco

"Jeder bei McLaren-Mercedes war natürlich vom Sieg von Kimi in Spanien erfreut und hat daran gearbeitet, um für Monaco noch etwas Extraleistung herauszuholen", so McLaren-Geschäftsführer Martin Whitmarsh. "Monaco ist ein Kurs, der nichts verzeiht und eine totale Konzentration von jedem Einzelnen benötigt. In 'Paul Ricard' haben wir in der Monaco-Spezifikation mehr als 1.900 Kilometer mit Kimi, Juan-Pablo, Alex und Pedro zurückgelegt. Das Qualifying ist in Monaco entscheidend, und wir haben gute Plätze in der Startreihenfolge am Samstag. Für ein gutes Ergebnis ist es zwingend notwendig, dass wir dies gut umsetzen."

"Die Aufgabe, in Monaco in einer ähnlichen Position zu sein wie beim Rennen in Spanien, ist nicht einfach", erklärte Mercedes-Motorsportchef Norbert Haug. "Die Natur des Kurses in Monte Carlo unterscheidet sich grundlegend von Barcelona und allen anderen Strecken im Kalender. Das Rennen auf den Straßen des Fürstentums ist eines der langsamsten. Nur 50 Prozent einer Runde wird mit Vollgas absolviert. Da das Rennen eine Stunde und 45 Minuten dauert, ist es auch eines der längsten im Jahr, auch wenn es mit 260 Kilometern der kürzeste Grand Prix ist."

"Der Monaco-Grand-Prix ist eines der wichtigsten Rennen während der Formel-1-Saison, und es ist sicher jene Veranstaltung, die jeder Fahrer und jedes Team gewinnen möchte, wenn man sich unter allen Rennen eines herauspicken könnte", fuhr der Schwabe fort. "Im Moment sehe ich ein halbes Dutzend Fahrer, die sich in dieser Position befinden. Es wird daher interessant sein, wer im Fürstentum die beste Arbeit abliefern wird."