McLaren: Keine Bedenken wegen Coughlan-Comeback

Ex-McLaren-Mitarbeiter Mike Coughlan kehrt nach abgesessener Sperre in die Formel 1 zurück, Martin Whitmarsh stört das aber nicht

(Motorsport-Total.com) - 2007 wurde McLaren zu einer historischen Geldstrafe in der Höhe von 100 Millionen US-Dollar verurteilt. Hauptverantwortlicher für die Spionageaffäre war damals Mike Coughlan, der von Ferrari-Ingenieur Nigel Stepney sensible Ferrari-Informationen entgegennahm und diese bei McLaren verarbeitete. Beide wurden daraufhin gesperrt.

Titel-Bild zur News: Martin Whitmarsh

Martin Whitmarsh stört die Rückkehr von Mike Coughlan nicht

Doch Coughlan hat seine Strafe abgesessen und wird im Juni bei Williams in die Formel 1 zurückkehren. McLaren kann damit leben: "Die Ereignisse, die dazu geführt haben, dass wir Mike entlassen haben, liegen fast vier Jahre zurück. Ich glaube, wir sollten nach vorne schauen", wird Teamchef Martin Whitmarsh von 'Autosport' zitiert. "Williams ist ein tolles Team. Wenn die Änderungen dazu führen, dass sie im Feld wieder nach vorne kommen, wäre das gut für den Sport und richtig."

"Spygate" und "Crashgate" waren Ende des vergangenen Jahrzehnts zwei der größten Skandale, die die Formel 1 und ihr Ansehen in der Öffentlichkeit erschüttert haben. Doch nach und nach kehren die damals verurteilten Drahtzieher wieder in die Königsklasse zurück: Coughlan bei McLaren, Pat Symonds als Berater bei Virgin. Selbst das Fahrerlager-Verbot für Flavio Briatore wurde inzwischen wieder aufgehoben.

Muss man sich Sorgen machen, dass die Formel 1 mit Skandalen zu locker umgeht? Whitmarsh verneint: "Keine Ahnung, wo Pat Symonds zurückkommt, aber auch wenn die FOTA über das Image des Sports besorgt ist, sind wir nicht die Kontrolleure von Moral und Ethik im Sport. Wir wollen klare Regeln sehen, die korrekt ausgeführt werden. Aber viele von uns kennen nicht alle Details, was sich damals abgespielt hat, daher sollten wir uns auch kein Urteil über diese Leute bilden."