McLaren-Junioren: Droht Vandoorne Magnussen-Schicksal?

McLaren-Nachwuchspilot Stoffel Vandoorne möchte in der Saison 2016 in der Formel 1 fahren, sieht jedoch nur wenige Chancen - Super Formula in Japan als Ausweg

(Motorsport-Total.com) - "Bitte warten", das heißt es weiterhin für McLaren-Ersatzmann und GP2-Meister Stoffel Vandoorne. Der Belgier gilt als eine der größten Nachwuchshoffnungen, wird voraussichtlich jedoch keinen Platz in der Formel 1 für die Saison 2016 finden. Der Grund dafür ist nicht sein Talent, das der 23-Jährige immer wieder unter Beweis gestellt hat, sondern eher der Platzmangel bei McLaren. Denn bei seinem Stammteam besetzen mit Fernando Alonso und Jenson Button zwei Weltmeister die Cockpits, anderswo ist nur noch ein Platz in einem aussichtslosen Hinterbänklerteam zu haben.

Titel-Bild zur News: Stoffel Vandoorne, Jenson Button

Drei ist einer zu viel: Vandoorne weiterhin nur in der zweiten McLaren-Reihe Zoom

Im Zuge des Grand Prix von Brasilien spricht Vandoorne gegenüber 'Sky Sports F1' über seine derzeitige Lage: "Es war eine tolle Saison in der GP2 für mich. Ich habe einige Rekorde brechen können. Jetzt bin ich hier in Brasilien als Ersatzfahrer, ich genieße es sehr, hier zu sein. Ich verbringe Zeit mit den Ingenieuren, lerne alles über die Formel 1."

Ihm könnte ein ähnliches Schicksal wie schon so manch einem GP2-Meister blühen, denn seit Romain Grosjean 2011 schaffte es kein Champion mehr auf direktem Weg in ein Formel-1-Stammcockpit. Vorjahresmeister Jolyon Palmer musste nun ein Jahr auf der Lotus-Ersatzbank Platz nahmen, ehe er 2016 Grosjean ersetzen wird.

Da er schon anhand des Schicksals seines Leidensgenossen Kevin Magnussen gesehen hat, wie unschön eine Partnerschaft mit McLaren enden kann, orientiert sich Vandoorne nun vorsichtshalber um und wird ein Super-Formula-Auto testen.

"Wir haben ja mit Kevin gesehen, was passiert ist..." Stoffel Vandoorne

"Das wird eine interessante Erfahrung werden. Das könnte definitiv auch eine Option für die kommende Saison sein. Auch im nächsten Jahr Ersatzfahrer zu sein... Ich möchte Rennen fahren, und wir haben ja mit Kevin gesehen, was passiert ist", deutet der Belgier an, dass er ebenfalls nicht ewig auf einen Renneinsatz bei McLaren warten möchte.

"Es gibt Optionen da draußen, und so lange es welche gibt, bleibe ich motiviert. Ich bin immer noch sehr involviert bei McLaren, wir sind eine große Familie - das ist toll", hält er trotzdem fest. Aber: "Als Rennfahrer möchte man natürlich immer im Auto sitzen, das ist die beste Erfahrung, so kannst du am meisten lernen. Aber ich muss nun mit dieser Situation zurechtkommen und das Beste daraus machen."

"Als Rennfahrer möchte man immer im Auto sitzen." Vandoorne