McLaren: Das Ziel heißt Ferrari

Routinier Jenson Button gibt Rang drei in der Konstrukteurswertung als Saisonziel für McLaren aus - Der neue Rennleiter Eric Boullier tue dem Team gut

(Motorsport-Total.com) - Als Kevin Magnussen und Jenson Button beim Auftaktrennen der Formel-1-Saison 2014 in Melbourne auf den Plätzen drei und vier ins Ziel kamen, herrschte sowohl am McLaren-Kommandostand als auch zu Hause in Woking gute Laune, zumal wenige Stunden nach dem Zieleinlauf die Plätze zwei und drei daraus wurden. Die Disqualifikation des auf Platz eins ins Ziel gekommenen Daniel Ricciardo (Red Bull) sorgte dafür, dass beide McLaren-Piloten mit einer Top-3-Platzierung im Gepäck zum zweiten Saisonrennen weiterreisten.

Titel-Bild zur News: Fernando Alonso, Kevin Magnussen

McLaren will den Erzrivalen Ferrari nach WM-Punkten 2014 noch übertrumpfen Zoom

In Malaysia allerdings folgte für die Chrompfeile prompt die Ernüchterung. Anders als noch auf dem temporären Stadtkurs im Albert Park von Melbourne, erwies sich der MP4-29 auf dem technisch anspruchsvollen Sepang International Circuit als heikel. Weder Button (Platz sechs) noch Magnussen (Platz neun) waren über das Wochenende gesehen in der Lage, ihre Form aus Australien zu bestätigen.

Beginnend mit dem dritten Saisonlauf in Schanghai ging es für die McLaren-Truppe weiter bergab. Button reihte drei Zielankünfte außerhalb der Top 10 aneinander. Magnussen verbuchte im selben Zeitraum ebenfalls drei Nullnummern. Bis heute ist Buttons vierter Platz beim Grand Prix von Monaco das McLaren-Highlight nach Melbourne.

Mercedes und Red Bull außer Reichweite

So sieht man sich im ehemaligen Weltmeisterteam gezwungen, das Saisonziel neu zu definieren. "Unsere Maßgabe muss es sein, in der Konstrukteurs-Weltmeisterschaft mit Ferrari zu kämpfen", erklärt Button im Gespräch mit 'Crash.net' und macht damit deutlich, dass man nicht nur Mercedes, sondern auch Red Bull bereits außer Reichweite wähnt.

Ferrari liegt in Reihen der Konstrukteure aktuell auf Rang drei. Genau diese Position will McLaren am Saisonende feiern können. "Dritter werden zu wollen, mag sich nicht wie ein großes Ziel anhören. Verglichen mit der Position, die wir im vergangenen Jahr innehatten - Platz fünf - und verglichen damit, wo wir über weite Strecke der laufenden Saison zu finden waren, ist es aber ein deutlicher Schritt nach vorn", so Button.

"Dritter werden zu wollen, mag sich nicht wie ein großes Ziel anhören." Jenson Button

Vor dem Heimspiel in Silverstone liegt McLaren noch hinter Force India und Wiliams nur auf Rang sechs der Konstrukteurswertung. Dennoch bleibt Ferrari (aktuell 26 WM-Punkte vor McLaren) aus Buttons Sicht das erklärte Ziel: "Sie sind im Moment schneller als wir, aber wir schaffen es immerhin noch, relativ dicht an ihnen dran zu sein. Wir hoffen, dass wir mit harter Arbeit das Auto weiter verbessern können, um ihnen so im Kampf um Platz drei bei den Konstrukteuren Paroli bieten zu können."

Mit Boullier und Dennis auf dem richtigen Weg

Von den im Frühjahr bei McLaren vorgenommenen personellen Änderungen zeigt sich Button angetan. "Wir haben eine gute Richtung gefunden. Die Stimmung im Team ist jetzt, da Eric und Ron da sind, eine andere. Es war einfach Zeit für Veränderungen in diesem Team. Genau das ist auch passiert", bemerkt der Weltmeister von 2009 in Bezug auf die Verpflichtung des ehemaligen Lotus-Teamchefs Eric Boullier als McLaren-Rennleiter und die Reaktivierung von Ron Dennis als Boss der McLaren-Gruppe.

Jenson Button, Eric Boullier

Für Jenson Button macht sich Eric Boulliers Einfluss im Team positiv bemerkbar Zoom

Martin Whitmarsh weint man in Woking offenbar keine Träne hinterher. Am Ziel ist man laut Button mit dem neuen Personal aber noch lange nicht angekommen. "Es braucht einfach Zeit. Ich habe aber das Gefühl, dass sich alles in die richtige Richtung entwickelt. Wir müssen einfach so weitermachen", sagt der Brite. Das Problem sei lediglich, dass sich "die Dinge nicht über Nacht verändern lassen".