Max Mosley: Ecclestone "exzellent" für die Formel 1

Ex-FIA-Präsident Max Mosley streut seinem langjährigen Weggefährten Bernie Ecclestone Rosen - Der Brite habe einen "brillanten" Job gemacht

(Motorsport-Total.com) - Beim Namen Bernie Ecclestone scheiden sich die Geister: Die einen denken an einen machtgierigen Diktator, die anderen an einen brillanten Geschäftsmann. Ex-FIA-Präsident Max Mosley vertritt letztere Meinung. Der Brite schaffte es gemeinsam mit Ecclestone an die Spitze des Sportes. Er wurde Präsident des Weltverbandes, Ecclestone der Rechteinhaber.

Titel-Bild zur News: Bernie Ecclestone, Max Mosley

Zwei, die sich verstehen: Ex-FIA-Präsident Max Mosley mit Bernie Ecclestone Zoom

Im Gespräch mit 'talkSPORT' ist der 75-Jährige voll des Lobes für Ecclestone: "Ich denke, dass er exzellent war. Man muss sich nur einmal anschauen, wie es aussah, bevor Bernie angefangen hat. Wenn er das Gleiche mit den Sportwagen gemacht hätte, dann wären die Sportwagenrennen heutzutage reicher und größer als die Formel 1."

Dabei gibt er zu, dass nicht die Sportveranstaltung selbst der Grund für den globalen Erfolg der Formel 1 ist, sondern Ecclestones Fähigkeiten: "Es ist nichts Magisches an der Formel 1. Es gibt viele Arten von Motorsport, die genauso gut oder sogar noch besser sind. Jemand hätte das gleiche auch mit Motorradrennen machen können, sie sind großartig anzusehen. Es ist aber einfach so, dass Bernie einmalig war."

Ecclestones Erfolgsgeheimnis: TV-Rechte und Deals mit Veranstaltern

1981 sicherte sich der mittlerweile 85-jährige Brite mit Hilfe von Mosley die Rechte an der Formel 1. Der FISA, Vorgängerorganisation der FIA mit Präsident Jean-Marie Balestre, blieb weiterhin die Regelgebung der Königsklasse. Als Mosley 1991 zum FIA-Präsidenten bestellt wird, beginnt ein fast reibungsloses Zusammenspiel der beiden Geschäftsmänner an der Spitze der Formel 1.

Öffentlich hat Mosley bereits mehrfach erklärt, dass man einen Bernie Ecclestone nicht ersetzen können wird. "Er hat einen brillanten Job gemacht. Darum sehen sich die Leute auf der ganzen Welt die Formel 1 an", ergänzt Mosley. Der 2009 zurückgetretene Ex-Präsident schwelgt in Erinnerungen und erzählt von Ecclestones Methoden: "Er hat sich die TV-Rechte von den einzelnen Organisatoren gesichert. So gehörten dem Großen Preis von Monaco beispielsweise die Übertragungsrechte für den Grand Prix. Bernie hat sie ihnen abgekauft."


Fotostrecke: "Wir sind die Mafia"

Außerdem hat Ecclestone im Namen der Teams mit den Rennveranstaltern Deals ausgehandelt: "Das ist interessant, denn als er damit anfing, da haben die Teams ihm die Genehmigung erteilt, in ihrem Namen zu verhandeln. Dadurch entstand eine Situation, in der ein Veranstalter sagte: 'Ich möchte kein finanzielles Risiko tragen. Ich möchte, dass du das trägst.'"

Ecclestone ging zu den Teams und fragte, ob alle dieses Risiko gemeinsam tragen wollen: "Aber sie sagten: 'Nein, nein Bernie. Wenn du ein Risiko eingehen willst, dann kannst du das machen. Aber wir wollen einfach nur unser Geld haben.' Also garantierte Bernie ihnen ihr Geld, und währenddessen bekam er selbst mehr und mehr von den Veranstaltern." Nicht umsonst pflegten Mosley und Ecclestone zu sagen: "Wir sind die Mafia".