Massa: "Die Startnummer bedeutet gar nichts"

(Motorsport-Total.com) - Von den Dienstjahren her müsste Felipe Massa, der 2008 in seine dritte Saison im Team geht, eigentlich die Nummer eins bei Ferrari sein, doch auf dem Auto wird er während der nächsten 18 Rennen nur die Startnummer zwei haben. Die Eins ist nämlich aufgrund des gewonnenen WM-Titels Kimi Räikkönen vorbehalten.

© Ferrari

Felipe Massa beim offiziellen Foto mit dem neuen Ferrari in Maranello

Nur: "Die Startnummer ändert sowieso nichts", zeigte sich der Brasilianer heute in Maranello anlässlich der Präsentation des neuen F2008 philosophisch. "Das Wichtigste ist, was wir am Jahresende erreichen haben werden." Bisher kann sich seine Ferrari-Bilanz sehen lassen: WM-Dritter 2006 mit 80, WM-Vierter 2007 mit 94 Punkten. Außerdem konnte er schon fünf Siege, neun Pole Positions und acht schnellste Rennrunden auf seinem Konto verbuchen.#w1#

Keine verfrühten Prognosen

Seine Erwartungen für die kommende Saison sind "hoch, hängen aber stark vom Auto ab", meinte er: "Ich hoffe, dass wir damit bis zum Schluss um die Weltmeisterschaft kämpfen können. 2007 hatten wir ein gutes Jahr, in dem ich um viele Siege gekämpft und auch einige Rennen gewonnen habe, aber ich hatte auch kleine Probleme, durch die ich nicht bis zum letzten Rennen mitmischen konnte. Das Entscheidende wird sein, aus den Fehlern zu lernen und die Stärken beizubehalten."

"Mein erster Eindruck vom Auto? Es ist wunderschön - wie jeder Ferrari. Aber das ist nicht genug", fügte Massa an. "Das Aussehen ist wichtig, aber Performance und Zuverlässigkeit sind noch wichtiger. Das Team muss daran arbeiten, dass das Auto sofort schnell und zuverlässig ist. Wir werden vor dem ersten Rennen noch daran arbeiten und wir werden auch die Performance noch checken, bevor wir irgendwelche Prognosen treffen."

Los geht es für den 26-Jährigen am 14. Januar in Jerez: "Wir haben von Anfang an zwei neue Autos für die Tests zur Verfügung, was schon mal ein Fortschritt ist", sagte er - und ließ an seiner Motivation keine Zweifel: "Ich bin wirklich sehr motiviert, denn das Team ist fantastisch. Außerdem bin ich jetzt verheiratet, ich bin zum Mann geworden und bin daher viel ernsthafter als früher. Ich bin bereit für den Kampf - mehr als je zuvor!"

Massa hat Renault auf der Rechnung

Was die Gegner angeht, wollte er sich nicht auf ein einziges Team festnageln lassen: "Wir wissen, dass es Überraschungen geben könnte, dass zum Beispiel Teams nach einem schwierigen Jahr wieder ihre Richtung finden könnten", spielte der Ferrari-Pilot auf Renault mit Fernando Alonso an. "Schwer zu sagen, wer unser Hauptgegner sein wird. Aber ob die Gegner nun ein graues, weißes oder blaues Auto haben - schlagen müssen wir sie sowieso."

Hinsichtlich der neuen Teamstruktur - Jean Todt wird sich künftig auf seinen Job als Generaldirektor konzentrieren und hat den Posten des Teamchefs an Stefano Domenicali abgegeben - macht sich Massa keine Sorgen: "Jean Todt wird noch da sein und an wichtigen Events teilnehmen. Und dann haben wir ja auch noch Stefano, der schon seit vielen Jahren hier ist und nun eine wichtige Funktion bekleidet. Ich freue mich für ihn. Unterm Strich kommt es sowieso nur auf die Einstellung an."

Als prägend empfindet der 87-fache Grand-Prix-Teilnehmer im Nachhinein betrachtet die Spionageaffäre: "Das war so etwas wie eine Schule für mich, denn ich habe gelernt, dass so eine Situation keinem Team mehr und in keiner Weltmeisterschaft mehr passieren darf. Wir müssen alle hart arbeiten und uns daran erinnern, dass im Sport bestimmte Regeln einzuhalten sind, die für alle gelten", meinte Massa abschließend.