Marko sieht Vergne in der Formel 1

Helmut Marko traut es Jean-Eric Vergne zu, Red Bulls neuer Spitzenfahrer zu werden, auch wenn der sich grundlegend von Vettel unterscheidet

(Motorsport-Total.com) - Red Bull hat derzeit ein Luxusproblem: Einige Youngsters aus dem hauseigenen Nachwuchsprogramm drängen unaufhaltsam in die Formel 1, doch keiner der aktuellen Fahrer hat sich wirklich einen Rauswurf verdient. Während Weltmeister Sebastian Vettel und Mark Webber bei Red Bull ohnedies gesetzt sind, lieferten auch Sébastien Buemi und Jaime Alguersuari dieses Jahr ordentliche Leistungen ab.

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Red Bulls neue Wunderwaffe? Jean-Eric Vergne posiert beim Young-Driver-Test

Dennoch - so munkelt man - könnte Buemi nun dafür geopfert werden, dass der Red-Bull-Juniorpilot Daniel Ricciardo endlich sein hochverdientes Formel-1-Debüt geben kann. Der 21-Jährige "Aussie" brannte bei den Young-Driver-Tests zwei Bestzeiten in den Asphalt und verbesserte sogar Vettels Rundenrekord.

Ist Vergne Red Bulls nächster Siegfahrer?

Doch während alles von Ricciardo spricht, hat Juniorteam-Chef Helmut Marko noch ein anderes Ass im Ärmel: Jean-Eric Vergne. Der 20-Jährige siegte dieses Jahr völlig überlegen in der britischen Formel-3-Meisterschaft und obwohl er in der WorldSeries erst während der Saison Brandon Hartley ersetzte, sicherte er sich am Ende noch Platz acht. Beim Young-Driver-Test saß er im Toro Rosso und wurde von Teamchef Franz Tost für sein exzellentes Feedback gelobt.

All das riecht förmlich danach, als könnte es bald wieder einen französischen Formel-1-Piloten geben. Auch Red-Bull-Motorsportkonsulent Marko, der mit Lob generell eher vorsichtig umgeht, sieht sich durch Eigenbaupiloten wie Vettel, Ricciardo oder Vergne bestätigt: Vettels Erfolg - so der Österreicher gegenüber 'Auto Ebdo' - "rechtfertig all unsere Bemühungen. Jetzt wollen wir einen weiteren Fahrer in die Formel 1 bringen, der gewinnen kann. Jean-Eric könnte es sein!"

Vergne spitzt auf Ersatzfahrer-Cockpit

Auch Buemi spürt derzeit: Die Messlatte liegt im Red-Bull-Kader deutlich höher als in der Vergangenheit, der Druck steigt kontinuierlich an. Alle Piloten werden nun an Weltmeister Vettel gemessen - mit guten "Platzfahrern" will sich Marko nicht mehr zufrieden geben. Ob ihn Vergne an den Heppenheimer erinnert? Dietrich Mateschitz' Berater verneint: "Er hat einen ganz anderen Charakter als Vettel, doch das ist in Ordnung, solange die Leistung stimmt."

Jetzt muss der Franzose jedenfalls hoffen, dass das Red-Bull-Fahrerkarussell noch einmal in Bewegung kommt. Wenn Ricciardo nämlich das Cockpit von Buemi bei Toro Rosso übernimmt, dann würde auch Vergne aufrücken und den Australier als Ersatzpiloten von Red Bull und Toro Rosso ersetzen. Somit würde ihn nur noch ein letzter Schritt vom Stammcockpit in der Formel 1 trennen.