• 16.05.2004 12:29

  • von Fabian Hust

Mansell: Rekorde sind nicht miteinander vergleichbar

Wie 1992 Mansell konnte Schumacher fünf Rennen in Folge gewinnen - für den Briten sind die Rekorde nicht vergleichbar

(Motorsport-Total.com) - 1992 war die Saison des Nigel Mansell. Wie Michael Schumacher in diesem Jahr konnte der Brite damals die ersten fünf Rennen der Saison gewinnen und stellte damit einen neuen Rekord auf, der 12 Jahre lang halten sollte. Zusammen mit Teamkollege Riccardo Patrese fuhr man im Williams FW14B die Konkurrenz in Grund und Boden. Mansell gewann in jener Saison neun Rennen, Patrese eines. Der Titel ging an Mansell mit 108 WM-Punkten vor seinem Teamkollegen (56) und einem gewissen Michael Schumacher (53).

Titel-Bild zur News: Michael Schumacher

Nigel Mansell gönnt Michael Schumacher die Erfolge

Nigel Mansell hat das Gefühl, dass sein Rekord damals mehr wert war als jener von Schumacher: "Damals gab es eine Menge guter Fahrer wie Senna, Gerhard Berger, Jean Alesi, meinen Teamkollegen Riccardo Patrese, einen jungen Burschen und mich selbst. Und es gab damals viele Autos, 26, nicht 20. Wichtiger noch - was die Leute tendieren zu vergessen - die Autos waren oft unzuverlässig. Es war der Job des Fahrers, stetig in das Auto hineinzuhören, denn damals gab es keine Telemetrie", so der 50-Jährige gegenüber der 'Sunday Times', der glaubt, dass er öfters Weltmeister geworden wäre, hätte er wie Schumacher 43 Rennen ohne technischen Defekt bestreiten können.#w1#

Nigel Mansell ist überzeugt, dass die modernen Regeln es den führenden Teams leichter machen, weil es zum Beispiel kaum noch möglich ist, zu überholen: "In Barcelona musste Schumacher auf der Strecke niemanden überholen, das tat er in der Box. Das ist nicht sein Fehler aber es zeigt, dass etwas übel falsch läuft. Vieles hat mit den Kursen und den Änderungen zu tun, die als Reaktion von Sennas Tod 1994 durchgeführt worden sind." Die Fahrer würden ihre Autos auf den Randsteinen beschädigen oder einfach keine Fehler machen, weil Systeme wie die Traktionskontrolle sie unterstützen.

Der 31-fache Grand-Prix-Sieger glaubt, dass Michael Schumacher auch in Monaco gewinnen wird und damit - wieder einmal - einen Rekord einstellt. Zusammen mit Ayrton Senna wäre er dann als sechsfacher Gewinner der erfolgreichste Pilot im Fürstentum: "Wenn er keinen Fehler macht, dann fährt er das Ding nach Hause. Ferrari hat noch solch große Reserven. Wir haben in Barcelona gesehen, dass sie mit 90 Prozent des Maximums fahren können und immer noch gut genug sind."

Nigel Mansell findet es schade, dass Michael Schumacher in kein echtes Duell verwickelt ist: "Für den Sport wäre es schön, ihn in ein echtes Rennen involviert zu sehen, sogar mit seinem Teamkollegen. Das ist etwas, das man Williams nie vorwerfen kann. Fakt ist sogar, dass ich während der Saison 1992 zustimmte, das Auto im Qualifying zu tauschen, weil Riccardo überzeugt war, dass das Team mir ein besseres Auto gibt."

Mit der Tatsache, dass der Ferrari-Pilot großen Namen wie Ayrton Senna, Alain Prost und Nigel Mansell einen Rekord nach dem anderen wegschnappt, hat der 187-fache Grand-Prix-Teilnehmer kein Problem: "Die Dinge passieren aus einem Grund und ich bin ziemlich glücklich mit der Art und Weise, wie sie passieren. Wenn Michael den Rekord bricht, dann wünsche ich ihm viel Glück, dass er keinen Fehler macht. Er ist ein großartiger Fahrer."