Mangels Performance: Toro Rossos Kniff mit dem Heckflügel

Technikchef James Key offenbart, weshalb die Toro-Rosso-Boliden in der Vergangenheit regelmäßig zu den schnellsten Autos auf den Geraden gehörten

(Motorsport-Total.com) - Kundenautos gibt es in der Formel 1 (noch) nicht. Nach wie vor muss jedes Team eine eigene Konstruktion vorweisen, mit der es auf der Rennstrecke gegen die Konkurrenz antritt. Aufgrund der von Haus aus engen Zusammenarbeit zwischen den beiden Red-Bull-Teams - der Weltmeistermannschaft aus Milton Keynes und dem Toro-Rosso-Team aus Faenza - gibt es aber zumindest einen Fall, bei dem die Autos auf dem Papier eine gewisse Ähnlichkeit haben sollten. Oder etwa nicht?

Titel-Bild zur News: Sebastian Vettel, Jean-Eric Vergne

Red Bull vor Toro Rosso: Bei den Top-Speed-Messungen ist es umgekehrt Zoom

Fakt ist, dass sich die jüngeren Toro-Rosso-Konstruktionen stärker vom Red-Bull-Vorbild abheben als es noch in den ersten Jahren des B-Teams der Fall war. Als Franz Tost und der damalige Mitbesitzer Gerhard Berger im Winter 2005/2006 das Minardi-Team übernahmen und dank Red-Bull-Finanzspritze fortan als Toro Rosso auftraten, waren die Chassis des Teams auf den ersten Blick kaum von denen des großen Bruders aus Milton Keynes zu unterscheiden.

Inzwischen sieht es anders aus. Der Toro Rosso STR9 unterscheidet sich nicht nur optisch vom Red Bull RB10 (Stichwort: Delfinnase), auch die Charakteristik der beiden Autos ist im direkten Vergleich eine andere. So finden sich die Toro-Rosso-Boliden in den Top-Speed-Messungen regelmäßig weit vorn, währen die Red-Bull-Boliden aus der Feder von Adrian Newey in dieser Disziplin schon traditionell weit hinten, wenn nicht sogar ganz hinten, auftauchen.

"Ich glaube, das ist eine Frage der Philosophie", versucht Toro-Rosso-Technikchef James Key Aufklärungsarbeit zu leisten. "Wir hatten schon immer Autos, die auf den Geraden recht schnell waren. Das liegt zum Teil einfach daran, wie wir ein Auto konzipieren. Grundsätzlich ist es aber auch immer streckenabhängig."

James Key

Toro-Rosso-Technikchef James Key lüftet in Silverstone ein Geheimnis Zoom

"Zum anderen, und da bin ich ganz ehrlich, haben wir es bis vor kurzem nicht geschafft, den Heckflügel so funktionieren zu lassen wie er funktionieren soll", gesteht Key. "Die Performance des Flügels ließ zu wünschen übrig. Aus diesem Grund mussten wir immer mit etwas flacheren Heckflügeleinstellungen fahren. Das hat in diesem Zusammenhang sicherlich geholfen."

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