Ecclestone: Kundenautos "eine gute Sache"

Im Zuge der Kostendiskussion in der Formel 1 macht sich Bernie Ecclestone wieder einmal für die Zulassung von Kundenautos stark

(Motorsport-Total.com) - Die Diskussion über die Zulassung von Kundenautos in der Formel 1 ist nicht neu, aber aufgrund der wirtschaftlichen Schwierigkeiten einiger Rennställe derzeit wieder aktuell. Während vor allem die Teams im Vorderfeld der Formel 1 in der Vergangenheit gegen den Verkauf von Chassis an andere Rennställe waren, gehört Bernie Ecclestone zu den Befürwortern dieser Idee. "Ich glaube, dass Kundenautos eine gute Sache wären", wird der 82-Jährige von der britischen Zeitung 'Sunday Express' zitiert.

Titel-Bild zur News: Bernie Ecclestone (Formel-1-Chef)

Bernie Ecclestone plädiert wieder einmal für Kundesautos in der Formel 1 Zoom

Nach Ansicht des Formel-1-Bosses scheitert dieser Vorstoß vor allem an einem Team: "Jeder würde dem zustimmen, aber Frank Williams ist derjenige, der dagegen ist", so Ecclestone. Williams als reines Privatteam hatte sich in der Vergangenheit in der Tat gegen die Einführung von Kundenautos ausgesprochen, war mit dieser Haltung aber nicht alleine. So hatte der damalige Mercedes-Motorsportchef Norbert Haug im vergangenen Jahr gesagt: "Man stelle sich vor, man würde in diesem Jahr mit einem Auto aus der vergangenen Saison antreten. Was dann passiert, kann sich wohl jeder ausmalen."

Bisher ist im Reglement der Formel 1 festgeschrieben, dass jedes Team sein Fahrzeug selbst entwickeln und bauen muss. Dieser Vorschrift war vor einigen Jahren sogar verschärft worden. Daher war Toro Rosso gezwungen, eine eigene Entwicklungs- und Konstruktionsabteilung aufzubauen, nachdem die Fahrzeuge zunächst von Red-Bull-Technology in Großbritannien entwickelt worden waren.

Doch einige kleinere Teams, zuletzt im Vorjahr HRT in Person von Teamchef Luis Perez-Sala hatten gefordert, Chassis bei anderen Teams kaufen zu dürfen. Hauptargument war stets die Kostenfrage. Entwicklung und Bau eines Fahrzeugs schlagen pro Saison mit mindestens 50 Millionen Euro zu Buche. Die Einführung von Kundenautos könnte theoretisch eine Win-win-Situation sein: Kleinere Teams kämen kostengünstig an ein Auto, während die größeren Teams eine zusätzliche Einnahmequelle erschließen könnten.

Das könnte ab der kommenden Saison wichtiger denn je werden. Schon jetzt operieren einige Teams, darunter auch große Namen wie Lotus, finanziell am Limit. Und diese Situation wird sich ab 2014 verschärfen, denn durch die Einführung der neuen Motoren mit einem komplexen Hybridsystem werden die Kosten für das Leasing der Antriebsstränge auf 20 bis 25 Millionen Euro pro Saison steigen.

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