Manager Weber hofft auf doppelten Schumi-Boom
Geht es nach Willi Weber, dann sollen sich die Brüder Schumacher mit dem Gewinn Weltmeisterschaftstitel abwechseln
(Motorsport-Total.com) - Michael Schumacher hat mit seinen Triumph-Fahrten in der Formel 1 selbst seinen Manager Willi Weber verblüfft. "Nicht einmal in den kühnsten Träumen konnte man mit einer solchen Karriere rechnen. Noch nicht einmal geborene Optimisten, zu denen ich mich zähle, konnten so etwas ahnen. Michael ist halt ein begnadeter Rennfahrer. Was er geleistet hat, ist überragend", sagte der Stuttgarter in einem Interview mit der Deutschen Presse-Agentur (dpa) in Budapest.

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Ralf und Michael Schumacher werden von Willi Weber gemanagt
Nach dem neuerlichen Titelgewinn seines Starpiloten, den er seit zwölf Jahren betreut, hofft Weber, dass Schumacher, der bei Ferrari bis 2004 fährt, noch weitaus länger in der Königsklasse des Motorsports Vollgas gibt: "Danach muss man einfach sehen, wie geht es weiter? Sagt er wirklich, ich fahre noch zwei, drei Jahre - was mir entgegen kommen würde - oder hört er auf."
Unabhängig von der Entscheidung des 32 Jahre alten Rennfahrers
will der Schumacher-Clan die Formel 1 noch lange beherrschen. "Mit
Ralf will ich genauso viele Titel gewinnen wie mit Michael", kündigte
Weber an. "In absehbarer Zeit übernimmt Ralf das Zepter, da bin ich
sicher."
Trotz der möglichen Dominanz der beiden Rennfahrer aus Kerpen, die
am 10. Juni beim Großen Preis von Kanada durch ihren Doppel-Sieg
Rennsportgeschichte geschrieben hatten, glaubt Weber, dass es "sehr
schwer" sei, das Bruder-Paar zu vermarkten. "Sie fahren für
unterschiedliche Rennställe." Es gebe kaum Möglichkeiten, werbemäßig
den Ferrari-Star und den Williams-BMW-Piloten "zusammen unter einen
Hut zu bringen".
Dafür läuft die Einzelvermarktung hervorragend, doch der Bogen
soll nicht überspannt werden. Natürlich könne man den Marktwert auch
kurzfristig noch weiter steigern, aber dazu benötige man Zeit. "Doch
die Zeit ist unser kostbarstes Gut. Wir haben sehr, sehr wenig davon." Sein Schützling sei "sehr, sehr beschäftigt mit seinem Team. Er testet sehr viel auf der Rennstrecke. Die paar Tage, die ihm bleiben, braucht er für seine Familie. Wir haben deshalb die Marketing-Geschichten sehr zurückgefahren."
Nachdem Ferrari-Teamchef Jean Todt unlängst Ralf Schumacher als
Nachfolger von Michael bei Ferrari ins Gespräch gebracht hat, wollte
auch Weber einen Wechsel des jüngeren Bruders zur "Scuderia" nicht
ausschließen. "Darüber sollte man jetzt noch nicht sprechen. Er hat
im Moment mit BMW-Williams das allerbeste Team, um Rennen zu gewinnen
und um den Titel fahren zu können. Wenn das geklappt hat, dann kann
man sich Gedanken machen, was man tut. Ob man bleibt oder ob man sich
verändert."
Der rührige Manager, der unlängst die Paris-Dakar-Siegerin Jutta
Kleinschmidt unter Vertrag genommen hat, glaubt, dass auch Frauen in
der Formel 1 eine Chance hätten. "Aber das reizt mich nicht, denn ich
habe doch das Beste, was es in der Formel 1 gibt."

