• 09.05.2011 09:27

Maldonado: "Das Potenzial ist da"

Williams-Fahrer Pastor Maldonado ist zuversichtlich, dass seinem Team bald der Schritt in die Punkteränge gelingt - Große Hoffnungen für Barcelona

(Motorsport-Total.com) - Pastor Maldonado erlebt bisher eine recht schwierige Debütsaison in der Formel 1. Der Rennfahrer aus Venezuela und das britische Williams-Team kamen in den vier Auftaktrennen noch nicht wirklich auf Touren und sind recht weit davon entfernt, in die Punkteränge vorzustoßen. Maldonado sieht den Rennstall aber auf einem guten Weg, das große Ziel in absehbarer Zeit zu erreichen. Im Interview spricht der 26-Jährige über sein Türkei-Rennen und die Aussichten auf Besserung bei Williams.

Titel-Bild zur News: Pastor Maldonado

Pastor Maldonado konnte in dieser Saison noch nicht in die Top 10 vordringen

Frage: "Pastor, in einem ereignisreichen Rennen belegtest du in Istanbul den 17. Platz. Wie lautet dein Fazit zum vierten Saisonlauf?"
Pastor Maldonado: "Es war ein sehr schwieriges Rennen, speziell zu Beginn. Wir litten besonders, als wir mit den weichen Reifen unterwegs waren. In den zwei ersten Stints hatten wir keine gute Balance. Das Auto hatte eine Tendenz zum Übersteuern. Die Reifen waren wirklich rasch hinüber. Es gelang uns nicht, im Rennen einen guten Kompromiss zwischen den harten und weichen Pneus zu finden."

"Andere waren sehr konstant unterwegs, wir nicht. Im letzten Stint und auf harten Reifen war das Auto aber besser zu fahren und verfügte auch über eine bessere Balance. Genau so ein Gefühl brauchen wir auch im Hinblick auf die weichen Reifen und natürlich von Anfang an, wenn das Fahrzeug noch viel Sprit an Bord hat."


Fotos: Pastor Maldonado, Großer Preis der Türkei


"Das Ergebnis ist ein bisschen enttäuschend, denn ich hatte gedacht, dass wir in der Türkei würden in die Punkte fahren können. Rubens hatte allerdings die gleichen Probleme. Wir müssen das Fahrzeug noch ein bisschen mehr verstehen. In diesem Rennen war es aber schon einmal einen Tick besser als im vergangenen WM-Lauf, wenn ich an die reine Geschwindigkeit und dergleichen denke."

Frage: "Sprechen wir über das Fahrzeug. Es gab einige neue Teile an diesem Wochenende. Welchen Einfluss hatten diese Elemente auf das Setup und die Stabilität des Autos?"
Maldonado: "Die Strecke veränderte sich im Rennen recht dramatisch. In der Qualifikation waren wir definitiv konkurrenzfähiger als im Rennen. Wir müssen besser verstehen, wie sich der Kurs im Lauf eines Wochenendes verändert. Auf solche Dinge sollten wir uns konzentrieren. Uns sind aber schon einige gute Fortschritte gelungen."

"Uns sind schon einige gute Fortschritte gelungen." Pastor Maldonado

"Speziell in der Qualifikation ging es besser. Wir kämpften um den Einzug in Q3. Vor dem Zeittraining entschieden wir uns allerdings dazu, den Heckflügel zu entfernen. Dabei handelt es sich um einen ziemlich großen Schritt für uns. Wir haben also noch etwas Arbeit vor uns, bevor wir zum nächsten Rennen fahren. Es wäre sehr gut, wenn uns das Teil dort zur Verfügung stehen würde."

"Das sollte uns ein paar Zehntel einbringen, sodass wir insgesamt noch konkurrenzfähiger sein müssten als hier. Vielleicht war unser Auto im Türkei-Rennen etwas zu aggressiv eingestellt. Dies betrifft vor allem den Rennanfang mit viel Benzin an Bord. Wir kamen mit der Situation nicht klar und konnten das Auto nicht auf Longruns abstimmen."

Frage: "Es gibt also noch einige Baustellen. Stimmt es dich wenigstens ein bisschen zufrieden, dass deine schnellste Rennrunde besser war als das Pendant bei Rubens?"
Maldonado: "Natürlich. Ich denke, mein letzter Stint war insgesamt besser als bei Rubens. Das ist aber nicht, was ich will. Ich möchte natürlich in die Punkte fahren."

"Das gesamte Team will dieses Ziel erreichen." Pastor Maldonado

"Das gesamte Team will dieses Ziel erreichen. Darauf konzentrieren wir uns und dafür machen wir Druck. Wir müssen lernen und alles rasch verstehen. Für mich ist schließlich alles neu. Die Strecken kenne ich zwar zum Teil, doch die Formel 1 und ihr Umfeld sind neu für mich."

Frage: "In Barcelona konntest du im Winter zumindest schon einmal im Formel-1-Auto testen. Das stimmt dich sicherlich zuversichtlich..."
Maldonado: "Ja, klar. Ich bin zuversichtlicher. Ich kann mich voll und ganz darum kümmern, das Fahrzeug auf der Strecke zu bewegen. Den Kurs an sich muss ich nicht mehr kennenlernen. Mir geht es dort nur darum, den Ingenieuren den richtigen Eindruck vom Auto zu vermitteln."

"Das einzige Positive, das wir aus dem Wochenende in der Türkei mitnehmen, ist, dass Rubens und ich sehr ähnliches Feedback geben. Das ist gut für das Team, denn so können wir bei der Entwicklung einen Weg einschlagen. Das Fahrzeug ist nicht schlecht. Das Potenzial ist da. Wir müssen nun einfach alles auf die Reihe kriegen. Ich bin recht zuversichtlich, dass wir uns verbessern und konstant in die Punkte fahren können."